Einleitung

Als Mensch das Reich einer Katze mitzubewohnen ist nicht immer ganz einfach. Katzen sind sehr verwirrende Tiere. Ich komme beispielsweise in mein Schlafzimmer und finde dort meinen großen Reisekoffer halb kaputt auf dem Boden liegend, weil mein Kater Alan ihn offensichtlich vom Kleiderschrank heruntergeschoben und zu Fall gebracht hat. Das muß ihn ziemliche Mühe gekostet haben, denn der Koffer ist nicht gerade leicht. Ich stehe also da, schaue die Katze an, die seelenruhig auf dem Schrank sitzt und aus 2 Metern Höhe vorwurfsvoll auf mich herunter blickt, und frage mich: Wie zum Henker ist er überhaupt auf den Kleiderschrank gekommen?

Das Rätsel konnte nie ganz geklärt werden, aber seitdem habe ich erkannt: wenn sie wollen, kommen Katzen überall hin. Kein Wunder, daß ihnen manchmal übernatürliche Fähigkeiten zugeschrieben werden. Jedenfalls wünsche ich mir, ich hätte das vorher gewußt, denn dann hätte ich den Koffer einfach mit der Unterseite auf dem Schrank festgenagelt, und nichts hätte passieren können.

Ich muß sagen, daß ich als Neu-Katzenhalter damals sehr naiv an die Sache herangegangen bin. Ich habe zum Beispiel gedacht: Wenn die Katze was macht, was dir nicht paßt, dann kannst du ihr das abgewöhnen.

Hehe, ja, ich war noch sehr jung damals – obwohl, theoretisch stimmt es schon. Ich bin deutlich größer als Alan. Wenn ich beispielsweise ein frisches weißes Hemd anhabe, und die Katze beschließt, daß sie jetzt mit jeder Faser ihres haarigen Körpers Zuneigung braucht, und Schmusen, Schubbern, und gestreichelt werden muß, und zwar SOFORT, dann könnte ich sie theoretisch einfach von meinem Schoß herunter stoßen, und das Hemd bliebe weiß.

Man macht sie ja keine Vorstellung davon, wie schwer so eine Katze in dem Moment werden kann. Selbst wenn ich den Willen aufbrächte, einen schmusewütigen Kater von meinem Schoß zu stoßen, dann würde Alan sich einfach festkrallen und stattdessen die Hose ruinieren.

Die Katze gewinnt also, egal was man macht. Mein persönlicher Rat ist deshalb, einfach immer zu machen, was die Katze will. Dann hat man null Stress, wird gut behandelt, und an den ganzen Haaren auf der Kleidung können Katzenbesitzer sich weltweit erkennen, und dann beieinander ausheulen.

Zu wissen, was Ihre Katze will, ist also erste Bürgerpflicht für jeden Katzenhalter. Wenn das Tier plötzlich neben das Katzenklo pinkelt oder das Futter nicht fressen will oder aggressiv wirkt, dann gibt es dafür Gründe.

Da Katzen, wie erwähnt, sehr verwirrende Tiere sind, ist es nicht immer leicht, vom Verhalten der Katze auf ihre Gründe zu schließen. Deshalb haben Christel Wysocki, Roland Sprave, Sven Christian Berger, Kristin Löwe, Roby Leemann, Lars Eilebrecht, Volkmar Kostka, Guni Abel und ich uns die Mühe gemacht, das, was wir zu wissen glauben, einmal aufzuschreiben. (Wenn ich jemanden vergessen haben sollte, bitte ich um Nachricht!)

Dieser Text soll eine Einführung für Neu-Katzenhalter sein. Er gibt die Erfahrungen der Autoren wieder, die selber seit langen Jahre Katzen halten. Der Text erhebt keinen Anspruch auf wissenschaftliche Genauigkeit. Gerade wenn es darum geht, daß das Tier krank ist, darf eine Internet-FAQ immer nur als zusätzliche Informationsquelle verstanden werden, keinesfalls ersetzt ein hier genannter Ratschlag einen Besuch beim Tierarzt!

Auch die Ratschläge zum Verhalten und zur Erziehung von Katzen dürfen nicht überbewertet werden. Katzen sind Individuen; mancher Tip, der bei einem Tier viel Erfolg hatte, schlägt bei einem anderen völlig fehl. Bedenken Sie, daß niemand Ihre Katze so gut kennt, wie Sie selber. Wenn Sie also Ihrem Instinkt mehr trauen, als einem Ratschlag aus dem Internet, dann machen Sie wahrscheinlich nichts falsch. Neben Futter ist das, was Ihre Katze am wichtigsten benötigt, Aufmerksamkeit, Zuneigung, und Respekt vor ihrem Willen. Wenn Sie das Tier so behandeln, wird es ihm gut gehen, auch wenn sie nicht ganz genau den nach neusten Erkenntnissen der Wissenschaft empfohlenen Vitamincocktail füttern.

Wenn Sie Verbesserungsvorschläge haben …

Die Katzen-FAQ ist im Laufe der Jahre relativ umfangreich geworden. Dies ist in erster Linie der Mithilfe vieler freundlicher Leser geschuldet, die ihre Erfahrungen als Katzenhalter mit mir geteilt und so zu diesem Text beigetragen haben. Wenn Sie, lieber Leser, bei der Lektüre also eine Idee haben, oder einen Fehler gefunden haben, dann freue ich mich über eine .

Wissenwertes rund um die Katze

Wie Katzen die Welt erfahren

Die Augen

Das Leuchten der Augen bei Nacht kommt zustande, weil der Augenhintergrund mit einer reflektierenden Schicht (tapetum lucidum) ausgekleidet ist, die wie ein Spiegel hinter der Netzhaut Licht auf die Nervenzellen zurückwirft. Deshalb können Katzen auch bei ganz geringem Lichteinfall noch sehen, nicht aber bei völliger Dunkelheit. Zusätzlich kann die Katze den Lichteinfall mit Hilfe der elliptoiden Schlitzpupillen regulieren. Konzentriert sie den Blick auf ein Objekt, zieht sie gleichzeitig die Augenlieder zusammen. Die Lichtempfindlichkeit des Katzenauges ist so groß, daß sie ohne diese Möglichkeiten ein kleines Tier nur noch als blendendes Lichtbündel sehen würde. Nachts dagegen öffnen sich die Pupillen so weit, daß von der Iris nur noch ein ganz schmaler Randstreifen übrigbleibt.

Lange umstritten war, ob Katzen Farben sehen und unterscheiden können. Die Netzhaut enthält, wie übrigens auch beim Menschen, signifikant mehr Stäbchen, die nur auf S/W ansprechen, als Zäpfchen, mit denen Farben wahrgenommen werden können. Heute weiß man, daß Katzen die meisten Farben voneinander unterscheiden können, nicht aber die feineren Nuancen innerhalb einer Farbe. Das gilt allerdings nicht für die verschiedenen Grautöne, unter denen sie noch die subtilsten Schattierungen herausfinden können. Als dämmerungsaktives Tier ist es lebenswichtig, sich in einer Grau in Grau getönten Umgebung einwandfrei zurechtzufinden. Aber auch Rot und Grün, Rot und Blau, Rot und Grau, Grün und Blau, Grün und Grau, Blau und Grau, Gelb und Blau sowie Gelb und Grau kann die Katze mit Sicherheit voneinander unterscheiden, Gelb und Rot wahrscheinlich nicht.

Gehör

Die Katze kann Töne mit 60.000 bis 65.000 Tonschwingungen/sek und darüber wahrnehmen. Einige Experten sprechen sogar von 100.000 Schwingungen/sek. Zum Vergleich: Menschen hören in jungen Jahren lediglich 20.000 Schwingungen/sek.

Je mehr Schwingungen ein Ton hat, desto höher liegt er. Während qdie Katze also mindestens dreimal soviel hohe Töne aufnehmen kann wie wir, ist der Unterschied bei der Wahrnehmung tiefer Töne gering. Nach dem 5. Lebensjahr läßt das Gehör allmählich nach. Domestizierte Katzen werden im Alter häufig taub.

Geschmack

Wie hoch der Geschmackssinn der Katzen entwickelt ist merkt man spätestens, wenn man versucht, ihr übers Futter Medikamente zu verabreichen. Sie bemerkt den Betrug sofort und läßt die »gesalzene Torte« empört stehen. Süßes können Katze dagegen gar nicht schmecken: <http://www.sueddeutsche.de/wissen/artikel/427/57370/>. Auf sauere, bittere und salzige Geschmackskomponenten reagieren Katzen dagegen stärker. Ihr Geschmackssinn ist insgesamt aber nicht so gut ausgebildet, wie der des Menschen.

Geruch

Der Geruchssinn der Katze ist unserem weit überlegen. Eine Katze beschnuppert ihr Futter erst einmal ausgiebig. Geht sie dann wieder, entspricht das Futter nicht ihrem Geschmack, obwohl sie noch gar nicht probiert hat.

Auf weitere Entfernungen können Katzen den sexuellen Lockduft ihrer Artgenossen wahrnehmen. Durch Analkontrolle, das Schnuppern am Hinterteil einer anderen Katze, erfahren sie alles Wissenswerte über deren Stimmung, Absichten und Gesundheitszustand.

Ältere Katzen

Wie alt Katzen werden können, darüber streiten sich die Götter. Allgemein kann man von rund 15-18 Jahren ausgehen. Jedenfalls ziehen sich auch Katzen, wenn sie älter werden, so langsam auf ihr Altenteil zurück. Das bedeutet Veränderungen im täglichen Verhalten: die Katze geht seltener raus, und wenn dann nur noch für kurze Zeit. Sie hält sich aus Kämpfen mit anderen Katzen raus, schläft ausgiebiger, ist beim Spielen und Kämpfen mit Menschen nicht mehr so ausdauernd. Außerdem wird die Katze empfindlicher und ändert ihre Eßgewohnheiten, weil sie manches Futter, das sie früher gerne aß, nicht mehr verträgt. Diese Veränderungen sind völlig normal, und geben keinen Grund zur Sorge, solange die Katze ansonsten gesund ist (also keine chronischen Verdauungsstörungen aufweist, etc.).

Man sollte einer älteren Katze noch mehr Aufmerksamkeit und Zuwendung schenken als einer jungen. Das äußert sich auch in Toleranz dafür, daß ein älteres Tier vielleicht öfter mal den Magen plötzlich entleeren muß, und dabei keinen Rücksicht auf den schönen Teppich nimmt. Vor der Anschaffung einer Katze sollte man das nicht vergessen! Im Zweifelsfalls begleitet einen das Tier für die nächsten 15 Jahre – oder hoffentlich länger –, und das vom Tier benötigte Maß an Aufmerksamkeit wird mit der Zeit größer.

Katzen und Gewalt

Man hört immer wieder von schrecklicher Tierquälerei. Anscheinend kommen Menschen auf die Idee, Ihre Katze in die Waschmaschine zu stecken, das zu filmen, und das Video dann ans Fernsehen zu senden. Wie zu so etwas fähig sein kann, wird mir immer unbegreiflich bleiben. Die Gewalt von Menschen an Tieren ist ein beängstigendes gesellschaftliches Problem. Man muß sich immer wieder vor Augen führen, daß Tiere lebende Wesen sind, die wie wir Freude, Zuneigung und Vertrauen, wie auch Trauer, Schmerz und Abneigung verspüren.

Besonders gräßlich ist die legale Tierquälerei der Pharma-Industrie. Es gibt schon lange Alternativen, zum Beispiel Versuche an Zellkulturen, deren Ergebnisse sich auf Menschen und Tiere übertragen lassen. Diese Versuche sind aber teuer und aufwendig. Der Gesetzgeber könnte die Forschung auf diesem Gebiet durch entsprechende Gesetze forcieren, die Pharma-Lobby setzt sich hier aber immer noch durch. Aus Kostengründen werden daher immer noch Tiere, auch Katzen, als Versuchstiere mißbraucht. Dieses Thema wird auch in dem Roman »Felidae« von A. Pirinçci behandelt.

Sollten Sie Ihre Katze abgeben müssen, so ist eine gute Idee, einen Tierschutzvertrag mit dem neuen Besitzer abzuschließen: ein Muster ist beispielsweise unter <http://www.katzeninfo.com/tierschutzvertrag.rtf> zu finden.

Katzen und Zärtlichkeit

Die Fähigkeit von Katzen, Zärtlichkeit zu genießen, ist beneidenswert. Zuneigung können meine Katzen zumindest in beliebigen Mengen vertragen. Eine Theorie sagt, die Katze würde unsere Hand beim Streicheln als eine Art »verlängerte Zunge« der Mutterkatze erfahren. Tatsächlich trampeln viele Katzen beim Schmusen genüßlich mit ausgefahrenen Krallen auf dem Sofa, dem Teppich oder dem Menschen herum; ein Reflex mit dem junge Katzen beim Säugen die Milchdrüsen des Muttertiers stimulieren.

Der so genannte Milchtritt kombiniert mit lautem Schnurren ist ein sicheres Zeichen dafür, daß die Katze für einen Moment vergessen hat, daß sie eigentlich ein Raubtier ist. Sie verhält sich nun wie ein Kätzchen. Beispielsweise suchen Katzen beim Schmusen direkten Blickkontakt – was Tiere normalerweise als aggressiv empfinden. Häufig erwidern Katzen die Zuneigung regelrecht, indem sie mit dem Kopf an einem entlangstreichen, oder sie versuchen mit ihrer Nase die des Menschen zu berühren, wie sie es beim Beschnuppern eines Artgenossen tun.

Insgesamt sind Katzen sehr sinnliche Tiere, und gelten deswegen in vielen Kulturen als Symbol für Weiblichkeit.

Sprichwörtlich ist die Eigenwilligkeit der Katze. Ein verdächtiges Geräusch genügt, ein Vogelzwitschern zum Beispiel, und das sich eben noch räkelnde, süße Kätzchen ist wieder ein Raubtier. Entgegen dem, was manche Leute behaupten, beißen oder schlagen Katzen aber nicht plötzlich auf den eben noch geliebten Menschen ein, wenn sie die Lust am Schmusen verlieren. Vielmehr scheinen manche Menschen nicht zu bemerken, daß ein Tier, das sich stocksteif aufsetzt, die Ohren anlegt, und anfängt mit dem Schwanz zu peitschen, nicht mehr gestreichelt werden möchte.

Katzen und Kulturen

Jede Gesellschaft geht unterschiedlich mit Katzen um. Während im mitteleuropäischem Mittelalter Katzen verfolgt und malträtiert wurden, vergötterte die ägyptische Gesellschaft die Katzen. Ironischerweise waren Pest und andere Krankheiten im alten Ägypten wesentlich seltener als im europäischen Mittelalter. Anzahl und Pflege von Katzen standen und stehen wohl im direkten Zusammenhang zur Ratten- und Mäusepopulation.

Wer schon mal im Mittelmeerraum seinen Urlaub verbracht hat, konnte den Umgang der dortigen Bevölkerung mit Katzen beobachten. Nicht sehr schön in unseren Augen war und ist der Umgang mit Tieren. Auf Kreta beispielsweise liefen recht viele, ziemlich verwahrloste Tiere (Hunde, aber auch Katzen) herum. Touristen waren meist gnädig und fütterten die Tiere. Leider gibt’s auch Zeiten, in denen Touristen nicht so zahlreich sind, wie in den Sommermonaten. Häufig hört man von Deutschen, die auf den Balearen oder anderen Inseln überwintern und sich der Tiere annehmen. Einige sinnvolle Projekte zum Tierschutz laufen auch dort schon.

Noch mehr als in Mitteleuropa gelten in südlichen Ländern Tiere mehr als Gebrauchs- und Nutzgegenstand. Man sollte sich aber davor hüten, von oben herab »die Südländer« zu diffamieren. Schließlich gehen viele deutsche Agrarunternehmer auch nicht gerade zimperlich mit Tieren um.

Kastration

Stubentiger, egal ob reine Hauskatze oder Katze mit Auslauf, sollten kastriert werden, außer zur vernünftigen Katzenzucht. Genau wie bei uns Menschen, leidet die Katzenwelt heutzutage an Überbevölkerung, und man sollte nicht »Papst spielen« und alles der Natur überlassen. Ein ausgiebiger Besuch im Tierheim wird einen solche Dinge in der Regel etwas pragmatischer sehen lassen.

Zudem sind unkastrierte Kater oder Katzen (gerade bei reiner Wohnungshaltung) ausgesprochen unerträglich – für Mensch und Tier. Eine rollige Katze, die nicht raus kann, leidet Höllenqualen; und ein Kater, der die ganze Wohnung mit seinem Duft versorgt, kann im Zweifelsfall zu schwerem Krach mit Mitbewohnern und Vermieter führen.

Die Kosten für eine Kastration belaufen sich auf circa 50 Euro. Manche Tierärzte geben aber einen Preisnachlass, wenn Sie eine Katze aufnehmen, die Ihnen zugelaufen ist. Fragen Sie einfach mal.

Rassen und Zucht

Im Gegensatz zu Katzen aus dem Tierheimen, weiß man bei Rassekatzen woher diese stammen und kann davon ausgehen, daß die Tiere in ihrem bisherigen Leben keine schlechten Erfahrungen gemacht haben. Außerdem kennen Züchter ihre Katzen in der Regel sehr gut und können einem Auskunft über den Charakter des Tieres geben, was ein Pfleger im Tierheim nicht unbedingt kann, einfach weil er mehr Tiere in wenige Zeit zu betreuen hat. Letztlich muß aber jeder selbst entscheiden, ob er lieber eine Rassekatze oder eine »normale« Katze zu sich holt.

Rassekatzen kosten derzeit von 250 bis zu mehreren 1000 Euro. Möchte man zwei Katzen vom Züchter haben, muß selten der doppelte Preis gezahlt werden. Beispielsweise für zwei Burmesen, die ein Bekannter von mir bekam, mußte er statt 2 mal 400 Euro nur 500 Euro bezahlen. Man muß wissen: der Züchter verdient normalerweise nichts am Verkauf der Tiere. Katzenzucht kann man nicht mit finanziellem, sonder nur mit ideellem Gewinn betreiben! Dies ist der Grund dafür, daß man normalerweise Katzen nicht beim Zoohändler kaufen kann. Katzenzucht ist immer ein Minusgeschäft – zum Glück!

Ernährung

Über die richtige Ernährung einer Katze gibt es viele verschiedene Meinungen. Die Werbung verspricht uns, daß eine bestimmte Futtersorte auf jeden Fall völlig ausreichend wäre. Tierärzte verschreiben dagegen oftmals einen Speiseplan, bei man selber gerne mitäße, und wieder andere Leute glauben an eine vegetarische Ernährung. Das Thema ist teilweise heftig umstritten, deshalb sei hier klargestellt, daß meine Kommentare keinen wissenschaftlichen Erkenntnissen entspringen, sondern nur aus der Erfahrung, wie ich gesunde und schlanke Katzen hinbekommen habe.

Vegetarisch?

Einige wenige Katzenhalter, die sich selber vegetarisch ernähren, haben versucht, Ihre Katze an diesen Lebenstil zu gewöhnen, und sie mit Gemüse und eventuell noch Milchprodukten durchzubringen. Um es kurz zu machen: Katzen sind Fleischfresser. Ich halte diese Idee für Tierquälerei. Studierte Ernährungswissenschaftler mögen vielleicht genau die richtigen Ergänzungsstoffe bestimmen können, die sie füttern müssen, um die der Katze fehlenden Proteine, Eiweiße und Vitamine auszugleichen, aber selbst in dem Fall gefällt mir die Idee nicht, dem Tier etwas, was es gerne frißt, vorzuenthalten.

Es spricht jedoch nichts dagegen, das Futter der Katze mit Gemüsen und anderen Lebensmitteln zu ergänzen. (Ein Gemüse, das Katze nicht fressen sollten, ist Kohl, da dieser zu Koliken führen kann.)

Dosenfutter

Dosenfutter enthält einen Großteil der Stoffe, die eine Katze braucht. Eine gute Ernährung kann absolut auf dem handelsüblichen Dosenfutter basieren, sollte jedoch ergänzt werden – mehr dazu später. Generell gilt, daß es sich vor dem Kauf eines Futters lohnt, einen Blick auf das Etikett zu werfen. Eine Anleitung, wie die Inhaltsstoffe zu interpretieren sind, ist unter <http://www.cats-country.de/TierfutteretikettenKatze.pdf> zu finden.

Meiner Erfahrung nach ist es eine gute Idee, die Dosenfuttermarke regelmäßig zu wechseln – kaufen Sie die erhältlichen Marken einfach durcheinander (»Sondermüll in Soße« kann man dabei aber auslassen), und füttern Sie verschiedene Sorten durcheinander. Sie werden leicht feststellen können, welche Sorten ihre Katzen mögen und welche nicht. Meine Katzen haben einen häufigen Wechsel der Futtermarke bisher immer vertragen, aber Berichten zufolge reagieren manche Katzen empfindlich darauf, und erbrechen das Futter. In dem Fall lohnt es sich, einen Tierarzt zu konsultieren, um festzustellen, ob das Tier irgendwelche Allergien oder Krankheiten hat.

Die Akzeptanz des Futters hängt entscheidend vom Fettgehalt und von der Art des Fettes ab. Kommerziell erhältliche Katzenfutter haben meistens einen Fettgehalt von 25 bis 30% in der Trockensubstanz, und werden darum lieber gefressen als Futter mit niedrigerem Fettgehalt – siehe auch: <http://www.tierer.unizh.ch/te_pdf/script_katze.pdf>. Die Verwendung von guten Fetten macht Katzenfutter teurer, als wenn schlechte Fette oder Salz benutzt werden. Marken wie Hill’s Science Diet, Iams oder TechniCal sind bekannt dafür, daß sie gute Fette verwenden – daher kostet deren Futter auch mehr.

Es empfiehlt sich, eher kleine Portionen auf einmal zu füttern, weil sich das Futter nach kurzer Zeit verfärbt und hart wird. Liegt es dagegen noch in der Dose (und in der Flüssigkeit), bleibt es länger appetitlich. Manche Katzenhalter heben angebrochene Dosen im Kühlschrank auf, damit das Futter länger frisch bleibt. Ich selber kaufe die Dosen lieber direkt eine Nummer kleiner, damit es garnicht erst stehen muß. Falls Sie Futter im Kühlschrank aufbewahren, stellen Sie es den Katzen bitte nicht kalt hin, sondern lassen Sie es etwas stehen oder erwärmen es in der Mikrowelle, bis es knapp über Raumtemperatur liegt.

Futter, das aus der Mikrowelle kommt, sollte nochmal kurz stehen bleiben, bevor man es der Katze gibt, damit sich die Wärme gleichmäßig verteilen kann. Oft sind einige Stücke besonders heiß, während andere noch fast kalt erscheinen. Das kann leicht dazu führen, daß man sich mit der Temperatur des Futter gründlich verschätzt und die hungrige Katze dann ein sehr heißes Stück Futter runterschlingt, was ihrem Magen nicht besonders gut tut.

Zum Abschluß sei noch ein Artikel zitiert, der unter dem Titel »Macht die Tiernahrung unsere Vierbeiner krank?« im Vereinsmagazin Nr. 5/96 der Arche 2000 Welt-Tierhilfe e.V. abgedruckt wurde. Der Autor ist Michael Kruse. Vielen Dank an dieser Stelle an Lars Eilebrecht für das Abtippen des (gekürzten!) Textes:

Immer mehr Leute glauben, daß ihre Tiere vom Dosenfutter krank werden. Kaum zu glauben, verspricht uns doch die Werbung, daß Katzen ohne Frage Whiskas kaufen würden und Hunde sich erst dank Chappi zu einem ganzen Kerl entwickeln. Und das Ganze wird dann auch noch von erfolgreichen Züchtern empfohlen. Da kann eigentlich nichts schiefgehen, oder? Zumal, man weiß doch, was drinsteckt im Hunde- und Katzenfutter. Das steht ja schließlich alles auf dem Dosenetikett drauf. Zwar ist diese Fertignahrung nicht gerade billig, aber was teuer ist, das muß gut sein für meinen Vierbeiner. So und so ähnlich denken viele Tierhalter.

Arche 2000 hat recherchiert und wollte für Sie herausfinden, ob da wirklich drin ist, was draufsteht. Eines steht fest: Herrchen und Frauchen kaufen stets die Katze im Sack, dann was wirklich im Tierfutter enthalten ist, das wissen nur die Hersteller und der liebe Gott.

Waldi hat zu fressen und Herrchen keine Fragen zu stellen. Wenn man der Werbung Glauben schenkt, dann steckt in den Dosen nur das allerbeste von Putenfleisch bis Lachs. Die Realität sieht anders aus. Der Lachsanteil beträgt beispielsweise in Wirklichkeit nur lächerliche vier Prozent, der Rest sind Rohstoffe wie Innereien, Herz, Leber, Speiseröhren. Außerdem hat manches davon das Haltbarkeitsdatum oft schon längst überschritten. Kühlhausware oder frische Innereien, die direkt von Schlachthöfen kommen, werden zu einem Brei zermahlen, teilweise gleich in Dosen abgefüllt beziehungsweise an das Tierfutter-Unternehmen geliefert.

Von all dem weiß der Kunde nichts. Auch das Etikett auf der Dose oder Packung hilft oft nicht weiter. Es ist die Kunst der Hersteller und der Werbung eine breiige Masse, die obendrein bis zu 80% Wasser enthält, wie saftige leckere Fleischstücke aussehen zu lassen.

Möglich wird das ganze durch ein besonderes Gefrierverfahren. Den Trick mit den angeblichen Fleischstücken hat man sich sogar patentieren lassen. Patentinhaber ist der amerikanische Konzern Mars. Das Schokoriegel-Imperium iist wiederum die Muttergesellschaft der Firma Effem aus Verden. Effem ist mit Abstand Deutschlands größter Hersteller von Heimtiernahrung. Dazu später mehr - hier ein Auszug aus der Patenschrift der zeigt, wie sehr die Branche ihren Erfindungsreichtum anwendet, um Abfälle in edle Produkte zu verwandeln.

»Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Nahrungsmittel, daß einen faseriges oder gestreiftes Aussehen besitzt und beispielsweise faserförmigem Fleisch ähnelt.«

Weiter unten im Patent wird auch gleich empfohlen, was man ins angeblich so hochwertige Tierfutter reinmischt. Hier ein kleiner Auszug:

»Sojamehl, Fleischmehl, getrocknetes Blut, Fischmehl, Knochen. Weitere Zusätze können auch sein: synthetische oder natürliche Aminosäuren, Harnstoff und Geflügelkot. Ferner kommt proteinhaltiger Klärschlamm aus mechanischen, biologischen oder chemischen Kläranlagen als Zusatz in Frage.«

Zu ihrer Beruhigung: Das alles muß nicht zwangsläufig im Tierfutter enthalten sein. Geflügelkot zum Beispiel ist inzwischen verboten.

Nun werden viele Tierhalter einwenden: Aber meinem Vierbeiner schmeckt das Dosenfutter doch, ja in manchen Fällen stürzen sich die Tiere geradezu mit Heißhunger auf den Freßnapf. Auch für dieses Phänomen gibt es eine Erklärung, die manchen Tierfreund erschrecken dürfte. Experten wissen schon lange, daß in die Tiernahrung Duft-, Lock- und Aromastoffe gemischt werden. Das gibt jedem Produkt einen ganz bestimmten Geschmack, irgendwie werden Hund oder Katze geradezu süchtig nach ihrer Lieblingsmarke.

Das weite Feld der Heimtiernahrung ist ein Milliardenmarkt, und die Branche boomt. Wenn’s um den geliebten Vierbeiner geht, denkt kaum einer ans Sparen. 4,7 Millionen Hunde, 5,2 Millionen Katzen und 8 Millionen Vögel leben in deutschen Haushalten.

Rund 2,6 Milliarden Mark geben die Deutschen im Jahr für Heimtiernahrung aus. Beim Griff ins Regal wissen die wenigsten, daß fast alle bekannten Marken, egal ob sie Whiskas, Kitekat, Frolic oder Chappi heissen, von ein und derselben Firma hergestellt werden, nämlich von Effem aus dem niedersächsischen Städtchen Verden. Das Unternehmen hat mit über 75 Prozent Marktanteil fast schon ein Monopol. Die Nummer zwei der Branche, »Latz«, kommt gerade auf zehn Prozent.

Wettbewerber haben gegen den Giganten Effem keine Chance. Zumal das Unternehmen allein für Werbung im letzten Jahr über 100 Millionen Mark ausgegeben hat, mehr als der Gesamtumsatz der meisten Kleinanbieter.

Kaufen soll die Effem-Tiernahrung jeder, doch keiner soll anscheinend erfahren, was wirklich dahinter steckt. Eine Anfrage, ob Arche 2000 mal einen Blick hinter die Kulissen machen dürfte, wurde abgewiesen. Interviews mit der Geschäftsführung oder Mitarbeitern wurden Arche 2000 untersagt. Eine seltsame Öffentlichkeitsscheu für ein Unternehmen, das jährlich über 1,8 Milliarden Mark Umsatz macht. Tägliche Produktion: vier Millionen Dosen Tierfutter. Mitarbeiterzahl 2.000. Und Effem expandiert weiter - man profitiert von der Bequemlichkeit vieler Tierhalter, die immer öfter zum Dosenfutter greifen.

Trockenfutter

Trockenfutter dient allgemein als Zusatz zu der normalen Ernährung. Von der Ernährung ausschließlich mit Trockenfutter ist abzuraten, weil Trockenfutter schlecht sättigt und die Katze dann sehr viel frißt und dick wird. Manche Katzenhalter empfehlen, die Katze soviel Trockenfutter fressen zu lassen, wie sie möchte, solange sie immer anderes Futter als Alternative hat.

Wenn Ihre Katze besonders viel Trockenfutter frißt, dann ist darauf zu achten, daß sie dazu ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt. Dosenfutter enthält viel Flüssigkeit, Trockenfutter aber offensichtlich nicht. Sollte Ihre Katze kein Wasser trinken, kann dies daran liegen, daß das Wasser aus dem Kran einen Nebengeschmack hat. Dagegen hilft es, das Wasser etwas stehen zu lassen. Auch eventuell vorhandene Spülmittelreste können der Katze den Appetit verderben – deshalb besser den Napf nur mit klarem Wasser ausspülen.

Einige Hersteller bieten ein spezielles Trockenfutter für kleine Kätzchen an, das besonders vitaminreich ist. Seien Sie mit so was besser sparsam, denn die Katze geht davon auseinander wie ein Hefekloß.

Roby Leemann wies mich darauf hin, daß Trockenfutter zu bevorzugen ist, welches hauptsächlich aus Fleisch besteht, und möglichst wenige pflanzliche Elemente beinhaltet. Fleischfresser erzeugen in der Regel sauren Urin, Pflanzenfresser alkalischen oder neutralen. Katzen sind von der Natur als Fleischfresser vorgesehen; Fehlernähung kann hier also zu Nierenproblemen führen. Besonders Kater sind gefährdet, wenn sie wegen pflanzlicher Ernährung über längere Zeit keinen sauren Urin haben.

Handelsübliche, billige Trockenfutter – wie zum Beispiel Brekkies – fördern die Bildung von alkalischem oder neutralem Urin, und sind nicht zu empfehlen. Eine Alternative ist das beispielsweise das Trockenfutter von Hill’s Science Diet.

Normale Lebensmittel

Was Ihnen schmeckt, schmeckt Ihrer Katze sehr oft auch! Lassen Sie Ihre Katze von Ihrem normalen Essen probieren, und geben Sie ihr davon ab, falls sie es mag. Sie werden feststellen, daß viele Katzen für ein Stück Hähnchen jedes Dosenfutter stehen lassen.

Vor dem Füttern »vom Tisch« sollte man sich jedoch frühzeitig überlegen, ob das ein Dauerzustand werden darf. Mancher hat vielleicht keine Probleme damit, aber zu bedenken ist: Hat sich eine Katze daran gewöhnt, Essen vom Tisch abzubekommen, ist das schlecht wieder rückgängig zu machen. Das Tier wird nicht es verstehen, wenn es plötzlich eine ärgerliche Reaktion erntet, nur weil jemand zu Besuch ist, vor dessen Augen man das »nicht machen will«.

Entschließt man sich dafür, die Katze am eigenen Essen teilhaben zu lassen, auch auf die Gefahr hin, daß sie danach das Dosenfutter nicht mehr möchte, bietet es sich an, ihr eine Portion direkt auf einem Teller an der üblichen Futterstelle zu servieren. Das »Abgeben« direkt vom Tisch führt, wie oben beschrieben, meist eher zu Problemen.

Bei dem, was ich meinen Katzen abgebe, halte ich es so: Wenn sie es frißt, dann wird es schon passen. (Meine Katze Marvin leckte beispielsweise mit großer Leidenschaft Kirschbonbons ab.) Vorsicht ist lediglich mit scharfen oder stark gewürzten/gesalzenen Speisen geboten. Ebenso sollte man –entgegen des Klischees – keine Milch geben, da diese der Katze Probleme mit der Verdauung bescheren kann. Besser ist es, ihr stattdessen Sahne zu geben, welche keine Probleme macht. Abgesehen von den Kalorien, natürlich.

Einige Katzen lecken liebend gern Dosen ab, fast egal was drin war. Eventuelle Bedenken, die Katze würde sich dabei an den scharfen Kanten Schnittverletzungen zuziehen, sind normalerweise unbegründet: Katzen lernen schnell.

In jedem Fall sollte man dafür sorgen, daß die Katze ausreichend Eiweiß bekommt. Geben Sie Ihr ruhig etwas von Ihrem Omelette ab. Auch ein Stück Käse, Streichkäse oder Quark werden gerne genommen.

Wenn Sie Ihrer Katze einen Knochen zum abknabbern (und spielen) geben, sollten Sie darauf achten, daß der Knochen nicht splittert, wie es bei Geflügel der Fall ist.

Ausgesprochen gefährlich ist jede Art von Alkohol! Passen Sie also während der Party darauf auf, daß sich niemand der Gäste einen kleinen Scherz mit einer Schale Bier macht, das würde dem der Magen der Katze sehr schlecht bekommen.

Sollten Sie Ihre Katze ausschließlich mit »menschlicher« Nahrung ernähren wollen, und vollständig auf Dosenfutter verzichten, ist es wichtig darauf zu achten, daß die Katze auch wirklich mit allem versorgt wird, was sie braucht. Lassen Sie Sich von Ihrem Tierarzt beraten, welche Lebensmittel für die Katze geeignet sind, denn oft ist menschliche Nahrung für die Katze zu fett, zu salzig, und kann zu Krankheiten durch den Vitaminmangel führen.

Eine kleine Sammlung von katzen-sicheren Rezepten ist auf den folgenden Seiten zu finden:

Wenn die Katze zu dick/dünn ist

Meiner Erfahrung nach, sorgen Katzen selber dafür, daß sie nicht zu dick oder zu dünn werden. Trotzdem sieht man immer wieder Katzen und Kater, die Ihr Idealgewicht deutlich verfehlen. Das kann sehr viele Gründe haben und man sollte sich nicht direkt verrückt machen. Genau wie wir Menschen, unterscheiden sich Katzen in Ihrer Statur. Eine sichtbare Rippe, oder ein kleiner Bauch, müssen nicht das Ende der Welt bedeuten.

Falls Ihre Katze aber deutlich zu dünn ist, achten Sie darauf, wieviel sie frißt. Frißt die Katze normal oder sogar viel, ist sie höchstwahrscheinlich krank, und man sollte einen Tierarzt konsultieren und eine Wurmkur ins Auge fassen. Frißt die Katze zu wenig, wechseln Sie mal die Futtersorte und Geschmacksrichtungen. Geben sie dem Tier einmal etwas völlig anderes zu fressen, vielleicht löst sich das Problem damit schon. Außerdem ist es kein Fehler, Ihrer Katze Bewegung zu verschaffen, damit sie Appetit bekommt.

Wenn auch das alles nicht hilft, ist ebenfalls ein Besuch beim Tierarzt angemessen. Vielleicht hat das Tier Beschwerden, die den Appetit beeinträchtigen?

Sollte Ihre Katze Übergewicht haben, ist es erstmal eine gute Idee, Ihr Bewegung zu verschaffen. Besorgen Sie sich ein geeignetes Spielzeug und scheuchen Sie das Tier durch die ganze Wohnung. Oft ist ein Spielgefährte – eine zweite Katze – das Beste, was einer trägen Katze passieren kann. Außerdem sollten sie hinterfragen, welche Mengen Futter Ihre Katze täglich verputzt. In der freien Wildbahn lebt eine Katze ausschließlich von dem, was sie fangen kann. Das ist in der Regel deutlich weniger, als es ein wohlmeinendes Herrchen oder Frauchen verfüttert.

Wenn Sie mehrere Katzen haben, kann übermäßiges Fressen auch daran liegen, daß die Tiere untereinander Futterneid haben, und keine der anderen etwas übrig lassen will. Dagegen hilft, getrennte Futternäpfe in verschiedenen Ecken des Zimmers aufzustellen, so daß die Katzen getrennt fressen können.

Wie gesagt, Ruhe zu bewahren ist in jedem Fall eine gute Idee. Viele Katzen kommen beispielsweise in einer Winter- und einer Sommerversion. Es ist völlig normal, daß ein Tier zunimmt, wenn es kälter wird.

Krankheit

Nichts ist schlimmer, als die eigene Katze leiden zu sehen. Insbesondere, wenn man nicht genau weiß, was sie hat. Auf keinen Fall sollte man zögern, zum Tierarzt zu gehen. Ehe sich eine Selbstdiagnose als Desaster herausstellt, bezahlt man lieber die paar Euro, die ein ausgebildeter Mediziner verlangt.

Da die Autoren durch die Bank keine Mediziner sind, sollte dieses Kapitel nur als eine Sammlung allgemeiner Erfahrungen verstanden werden, nicht als Ersatz für den Arztbesuch.

Woran erkennt man eine kranke Katze

Wenn Ihre Katze krank ist, dann erkennen Sie das sehr leicht. Das Fell wird stumpf, das Tier erscheint leblos und zieht sich zurück. Oft tränen die Augen der Katze, oder sind unklar. Die Nase läuft, und fühlt sich ungewöhnlich kalt oder warm an. Meist fressen kranke Katzen wenig oder garnicht. (Muß aber nicht sein: Mein Marvin hat während seines Katzenschnupfens normal gefressen, sah aber trotzdem zum Fürchten aus.) Ein weiteres Symptom ist, wenn sich das zweite Augenlid (sieht aus wie ein weißes Stück Haut) vor das Auge der Katze schiebt.

Eine kranke Katze benimmt sich anders als sonst, und ihr Geruch verändert sich. Gesunde Katzen putzen sich gründlich; haben saubere Augen, saubere Zehenzwischenräume und einen sauberen After. Ist das nicht der Fall, sollte Mensch alarmiert sein.

Häufigeres oder selteneres Urinieren ist auch ein Alarmzeichen. Vor allem beim Urinieren unter Schmerzen, oder wenn eine Katze häufig »umsonst« das Katzenklo aufsucht, sollte man sofort zum Tierarzt gehen.

Tierärzte

Es ist wenig überraschend, daß es gute und schlechte Tierärzte gibt. Nur, wie will man das als Nicht-Mediziner beurteilen? Meist findet man erst nach einer Weile heraus, ob der Tierarzt wirklich aufmerksam und gewissenhaft ist. Immerhin, ein Kriterium für einen guten Arzt gibt es: Wie behandelt er das Tier? Nimmt der Arzt sich Zeit – oder spult er die »Behandlung« nur ab, ohne je zu fragen, wie die Katze heißt? Erkundigt er sich nach der Historie des Tieres, nach überstandenen Krankheiten oder schlimmen Erfahrungen beispielsweise?

Vielleicht gibt es gute Ärzte, die gleichgültig mit Tieren umgehen, aber ich persönlich glaube nicht dran.

Was einen jedoch nicht erschrecken sollte, ist, wenn Tierärzte bei der Untersuchung des Tieres sehr entschlossen zufassen. Die Idee ist einfach: Je weniger man sich ziert, desto schneller ist es vorbei. Schön mitanzusehen ist es aber nicht.

Vorsicht ist dagegen angebracht, wenn man das Gefühl hat, der Arzt würde versuchen, Geld zu schinden, denn das kommt definitiv vor. Ein ausgebildeter Mediziner sollte erklären können, was all die vielen Spritzen und Tabletten, die er verschreibt, enthalten, und was sie leisten sollen. Die viel zitierten »Vitamine« bekomme ich bei meinem Tierarzt häufig als Probe der Herstellerfirma geschenkt, die müssen nicht zwangsläufig an die 50 Euro kosten. Man möchte niemandem etwas unterstellen, aber keine klare Aussage machen zu können, was die Katze hat, paßt nicht dazu, zu wissen, daß noch 8 weitere Termine notwendig sein werden, die man auch sofort vereinbaren möchte, nämlich »40 Euro pro Termin, bringen Sie das Geld bitte bar mit.«

Im Zweifel, gehen Sie zu einem anderen Tierarzt und finden heraus, was der sagt. Das kann sich nicht nur als weniger teuer herausstellen, es ist auch schön, wenn man gelegentlich »die Katze ist gesund« zu hören bekommt.

Wenn Sie mehrere Katzen haben, dann lassen Sie diese immer gemeinsam impfen und mit Vorsorgekuren behandeln, denn die Medikamente sind in größeren Packungen billiger. Das sollte der Tierarzt an Sie weitergeben.

Verabreichung der Medizin

Mit dem Verabreichen von Medizin ist es so ein Kreuz. Auf mysteriöse Weise finden Katzen die Tabletten immer aus dem Futter heraus und lassen sie liegen. Geben Sie Ihrer Katze deswegen immer erst eine kleine Portion Futter und gucken Sie zu, ob sie das Futter samt Tablette frißt. Ebenso erhöht man die Chancen, daß die Katze die Tabletten nicht findet, wenn man Ihr etwas cremiges füttert, zum Beispiel Leberwurst oder Schmelzkäse. Bestreichen Sie die Tabletten jeweils von allen Seiten dick damit. Die Katze wird es dann (hoffentlich) direkt vom Finger lecken, ohne zu Kauen.

Pasten kann man Katzen oft dadurch verabreichen, daß man Ihr die Paste ums Mäulchen schmiert, so daß sie diese ablecken, wenn sie sich putzen. Außerdem sollten Sie den »das ist wichtige Medizin«-Eindruck vermeiden. Versuchen Sie, der Katze die Medizin als Belohnung unter viel Lob und Streicheln zu verkaufen, so daß sie nicht merkt, daß ihr das eigentlich nicht schmecken sollte.

Manchmal ist das Verabreichen wesentlich unangenehmer, zum Beispiel Augentropfen, welche der Katze mehr oder weniger mit Gewalt gegeben müssen. Als ich das das erste Mal gemacht habe, habe ich gedacht, die Katze spricht nie wieder ein Wort mit mir, so hat sie gefaucht und sich gewehrt. Aber alles in allem, hatte ich den Eindruck, daß die Tiere ausgesprochen gut unterscheiden können, wenn ihnen jemand weh tun will, oder wenn er helfen möchte – auch wenn es unangenehm ist.

Zwar behaupten viele Mediziner, daß Katzen so etwas wie Dankbarkeit nicht kennen, das kann ich aber nicht bestätigen. Meine Katze hat zwar gefaucht wie der Teufel, aber nach einer Minute war alles vergessen, wahrscheinlich, weil sie selber gemerkt hat, daß es Ihr danach besser geht.

Wenn man einer Katze die Medizin gegen ihren ausdrücklichen Willen geben muß, sollte man unbedingt entschlossen zur Sache gehen, so blöd das klingt. Bringen Sie es hinter sich. Je schneller es geht, desto besser. Wer die Katze nur halbherzig packt, riskiert, daß er sie nach einer Flucht mit viel Getöse durch die ganze Wohnung jagen muß und das nimmt sie einem ganz sicher übel.

Generell sollten Sie so etwas zu zweit machen. Fangen Sie die Katze und setzen Sie sie auf einen Tisch. Am besten, einer hält die Katze fest und der andere verabreicht die Tropfen oder Salbe. Am besten geht das, wenn man das Tier in ein Handtuch gewickelt hat, damit es die Pfoten nicht benutzen kann. Ihr Tierarzt kann Ihnen zeigen, wie man das am besten macht. Generell gilt es, die Medizin zügig und entschlossen zu verabreichen, damit das ganze Spektakel schnell vorbei ist. Es ist außerdem einen Versuch wert, die Katze fest am Genickfell zu packen, da dies oft einen Stillhaltereflex auslöst, der einige Sekunden vorhält. Das kann reichen.

Wenn alles vorbei ist, belohnen Sie die Katze ruhig, und schenken Sie ihr Aufmerksamkeit (ohne sie zu bedrängen).

Sollten Sie in der unglücklichen Lage sein, daß Ihre Katze wirklich Angst vor Ihnen hat – weil sie schlechte Erfahrungen gemacht hat, zum Beispiel – und sie wirklich in Todesangst kämpft, dann seien Sie auf keinen Fall so naiv sich ihr ohne dicke Handschuhe und lange Ärmel zu nähern. Eine richtige Bißwunde kann sehr tief sein, selbst wenn die Katze gerademal eine handvoll groß ist.

Und falls das alles nicht klappen sollte … hier ein kleiner Text von Peggy Althoff, der sie hoffentlich aufmuntert:

How to Give Your Cat a Pill

  1. Grasp cat firmly in your arms. Cradle its head on your elbow, just as if you were giving baby a bottle. Coo confidently, »Thats a nice kitty.« Drop pill into its mouth.

  2. Retrieve cat from top of lamp and pill from under sofa.

  3. Follow same procedure as in (1), but hold cat’s front paws down with left hand and back paws down with elbow of right arm. Poke pill into its mouth with right forefinger.

  4. Retrieve cat from under bed. Get new pill from bottle. (Resist impulse to get new cat.)

  5. Again proceed as in (1), except when you have cat firmly cradled in bottle-feeding position, sit down on edge of chair, fold your torso over cat, bring your right hand over your left elbow, open cat’s mouth by lifting the upper jaw and pop the pill in - quickly. Since your head is down by your knees, you won’t be able to see what you’re doing. That’s just as well.

  6. Leave cat hanging on drapes. Leave pill in your hair.

  7. If you’re a woman, have a good cry. If you’re a man, have a good cry.

  8. Now pull yourself together. Who’s the boss here anyway? Retrieve cat and pill. Assuming position 1, say sternly, »Who’s the boss here, anyway?« Open cat’s mouth, take pill and … Oooops!

  9. This isn’t working, is it? Collapse and think. Aha! Those flashing claws are causing the chaos.

  10. Crawl to linen closet. Drag back large beach towel. Spread towel on floor.

  11. Retrieve cat from kitchen counter and pill from potted plant.

  12. Spread cat on towel near one end with its head over long edge.

  13. Flatten cat’s front and back legs over its stomach. (Resist impulse to flatten cat.)

  14. Roll cat in towel. Work fast; time and tabbies wait for no man-or woman.

  15. Resume position (1). Rotate your left hand to cat’s head. Pressits mouth at the jaw hinges like opening the petals of a snapdragon.

  16. Drop pill into cat’s mouth and poke gently. Voila! It’s done.

  17. Vacuum up loose fur (cat’s). Apply bandages to wounds (yours).

  18. Take two aspirins and lie down.

Tollwut

Zu den Impfungen, die eine freilaufende Katze unbedingt braucht, gehört die gegen Tollwut. Zum einen kann die Katze dann keine Tollwut mehr bekommen, zum anderen verschafft man sich noch eine andere Sicherheit: Sollte die Katze, beispielsweise, auf dem Spielplatz ein Kind beißen, so kann man nachweisen, daß sie keine Tollwut haben kann. Ist dies nicht der Fall, kann ein Amtsarzt die Tötung der Katze anordnen, um sie im Labor sezieren zu lassen.

Katzenschnupfen

Der Katzenschnupfen ist die verbreiteteste und bekannteste Krankheit, die sich eine Katze zuziehen kann. Er äußert sich genau wie ein Schnupfen beim Menschen: Tränende Augen, erhöhte Temperatur und Appetitlosigkeit. Katzenschnupfen ist kein normaler Menschen-Schnupfen, welcher für Katzen ziemlich ungefährlich ist. Ein Katzenschnupfen dagegen kann, wenn er nicht behandelt wird, für die Katze tödlich enden.

Eine Impfung gegen Katzenschnupfen existiert und sollte durchgeführt werden. Vorsicht allerdings, falls Ihre Katze schwach oder bereits krank ist, denn die Impfung wird durch Immunisierung mit lebenden Viren durchgeführt. Eine Impfung an einer bereits erkrankten Katze ist also a) wirkungslos und b) gefährlich.

Erst der direkte Kontakt zwischen Katzen und ein gegenseitiges An-niesen führt zur Infektion. Hierbei kommt es darauf an, wieviele Viren ausgeniest werden. Eine hohe Dosis steckt eine Katze oft schon in 2 oder 3 Tagen an. Bei einer niedrigeren Dosierung kommt es nur dann zur Ansteckung, wenn die Katzen ca. 2 Wochen zusammen sind. Die Krankheit ist sehr gut behandelbar.

Katzenseuche

Die Katzenseuche ist das Übelste, was Ihnen und Ihrem Vierbeiner zustoßen kann. Eine Heilung ist soweit ich weiß nicht möglich und die Seuche endet in der Regel ebenfalls mit dem Tod.

Hinzu kommt, daß das Virus extrem aktiv ist. Ist eine Ihrer Katzen mit Katzenseuche infiziert, ist Ihre gesamte Kleidung und Wohnung kurzer Zeit danach ebenfalls verseucht und Sie werden für mindestens das nächste halbe Jahr keine andere Katze streicheln oder in Ihren vier Wänden beherbergen können.

Auch hier existiert eine Impfung, die aus naheliegenden Gründen sehr zu empfehlen ist.

Flöhe

Flöhe sind, insbesondere bei Katzen, die das Haus verlassen dürfen, keine Seltenheit und man sollte seine Katze regelmäßig auf Flöhe hin untersuchen oder dies den Tierarzt machen lassen. Wenn sich diese Parasiten dann auffinden, gibt es zahlreiche Mittel, die man zur Bekämpfung verwenden kann und die einem vom Tierarzt empfohlen werden können.

Bevor man zur Chemie greift, sollte man es aber erstmal mit den »Hausmitteln« versuchen, wie Christel Wysocki in einer E-Mail beschrieb:

Das mit dem Flohpulver ist auch so eine Sache. Mensch sollte besser erst mal versuchen, ohne Chemie gegen die Flöhe anzukommen. Das heißt, die Katze mit einem Flohkamm kämmen, die Flöhe vernichten (ins Wasser werfen oder mit dem Nagel zerdrücken) und die Wohnung und alle Schlafplätze oft und gründlich saugen. Die Flöhe, die sich auf einer Katze befinden, sind nicht das Schlimmste. Es gibt wesentlich mehr Flöhe, die sich irgendwo im Teppich oder auf Sesseln vergnügen und ihre Eier legen.

Wenn alles nichts hilft, weiß der Tierarzt weiter: Flohpulver, ein Wässerchen, das am Nacken eingerieben wird, Flohhalsband (ich mag sie nicht, weil sie auch die Haare der Katze am Hals auf Dauer schädigen) und das Produkt »Program«, eine Paste, die die Fortpflanzungsfähigkeit der Flöhe einschränkt. Program muß die Katze einmal im Monat einnehmen.

Dem fügte Volkmar Kostka hinzu:

Da wir es unterlassen haben, uns intensiv um die Flohbekämpfung zu kümmern – wir haben die Flöhe nur augekämmt und Puder angewandt – wurde der Flohbefall mit der Zeit so intensiv, daß eine Katze daran gestorben ist. Laut Tierarzt wurde sie regelrecht ausgesaugt.

Nach Aussage des Tierarztes ist dieser Fall relativ selten. Und er betrifft eigentlich nur schwache/kranke und/oder Jungtiere.

Unsere Katze (Perser/Chinchilla Kreuzung) wog in den besten Zeiten nur ca. 3–4 Kilo und hatte eine Schultehöhe von ca. 15–20 cm. Eine sehr kleine Katze also. Dazu kam, daß sich die Katze fast gar nicht der Fellpflege gewidmet hat (wahrscheinlich lag es an den langen Haaren) und dadurch auch die Flöhe nicht regelmäßig verscheucht hat. Unsere Kater (Gewicht ca. 7–8 Kilo, Schulterhöhe ca. 30–40 cm) hat die Sache sehr viel besser überstanden. Auch aufgrund seiner besseren Fellpflege und Flohjagd, obwohl sein Fell zur Zeit sehr mitgenommen aussieht.

Aus dem Fell der Katze konnten wir beim Kämmen bis an die 100 Flöhe entfernen, aus dem des Katers nur ca. ein Dutzend, obwohl beide Tiere in der selben Wohnung leb(t)en. Man sollte, vor allem wenn man Rassekatzen hat, Flohbefall nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Als Umgebungsbehandlung wird im allgemeinen VetKem empfohlen. Den Namen des Zeugs, daß wir dem Kater zur Zeit ins Fell sprühen, weiß ich momentan nicht, allerdings soll man es nur mit einem minimalen Abstand von vier Wochen benutzen. Und es scheint ziemlich gut zu wirken. Bislang hat noch kein Floh einen Ausflug auf den Kater lebend überstanden.

Leukose

Diese Krankheit ist weltweit inzwischen sehr verbreitet. Sie wird fast ausschließlich direkt von einer Katze auf die andere übertragen, zum Beispiel durch Speichel oder Urin. Eine Übertragung durch den Menschen, wie zum Beispiel über Kleidungsstücke, ist sehr unwahrscheinlich, da das Virus an der Luft nur einige Minuten überlebt.

Die Krankheit selbst ist nur symptomatisch behandelbar, sie erstreckt sich oft über Jahre und führt schließlich unweigerlich zum Tod. Wenn die Katze behandelt wird, kann sie mit der Krankheit noch einige Jahre ganz gut leben. Eine Impfung existiert und ist hauptsächlich für freilaufende Katzen sehr zu empfehlen.

Die Katzenleukose ist eine äußerst gefährliche Viruserkrankung und Weltweit verbreitet. Fast jede sechste Katze stirbt daran. Die Krankheit ist mit dem Blutkrebs beim Menschen vergleichbar. Die Inkubationszeit beträgt mehrere Jahre. Katzen die zur Leukoseimunisierung kommen müssen vor der Impfung einen Test machen, denn bereits infizierte Tiere dürfen nicht geimpft werden. Für den Test muß der Tierarzt dazu etwas Blut abnehmen, eine unangenehme aber notwendige Prozedur. Viele Katzen tragen den Virus im Körper, jedoch bedeutet das noch lange nicht daß die Krankheit ausbrechen muß. Das erschwert häufig eine genaue Diagnose. Die Leukose verursacht teilweise sehr unterschiedliche Krankheitsbilder. Fast alle Organe können davon betroffen werden, auch das Gehirn. Ist die Krankheit erst einmal ausgebrochen, so ist eine Heilung fast unmöglich. Besonders infektiös ist bei Leukose der Speichel. Bei der gegenseitigen Fellpflege wird die Krankheit genauso übertragen wie auch beim fressen aus dem gemeinsamen Napf. Aber nicht nur über den Speichel stecken sich die Tiere an. Eine Hauptinfektionsquelle ist das gemeinsame Katzenklo. Auch im Kot und Urin sind die Viren enthalten. Sind mehrere Katzen in einem Haushalt, so läßt sich eine gegenseitige Infektion kaum vermeiden. Nimmt man eine zusätzlich Katze auf, so ist eine Untersuchung Pflicht, denn nur so läßt sich das Risiko einer Verbreitung verringern. Eine äußerlich gesunde Katze kann schon längst an Leukose erkrankt sein.

Verstopfung

Hier handelt es sich um einen harmloseren Fall. Hat die Katze gelegentlich Probleme beim Stuhlgang (der Kot sollte weich, geformt und dunkel sein), kann man ihr Ölsardinen oder nur Öl aus der Sardinendose verabreichen. Viel Flüssigkeit ist auch ganz wichtig. Kommt die Verstopfung häufiger vor, sollte man doch einmal den Tierarzt konsultieren.

FIP (Bauchfellentzündung)

Eine ausführliche Beschreibung dieser Krankheit ist auf der von Michael Grimm gepflegten Webseite http://www.odo.in-berlin.de/mini-FIP-FAQ.html zu finden.

Feline Immundefizienz-Virus (FIV)

Erst seit kurzer Zeit (1987) ist dieser Virus bekannt, der dem menschlichen Aidsvirus sehr ähnlich ist. Diese Krankheit muß aber nicht zum Tode führen. Die Symptome sind so unklar und unspezifisch daß die Krankheit nur schwer zu diagnostizieren ist. Seit 1989 gibt es aber einen einfachen Test zum Virusnachweis.

Niereninsufizienz

Wenn die Nieren nicht mehr so richtig mitspielen, muß die Katze wohl oder übel Diät leben. Der Eiweißgehalt der Nahrung muß drastisch reduziert werden. Auch Phosphor darf nicht viel enthalten sein. Es gibt spezielles vorgefertigtes Futter, man kann aber auch selber kochen. Der Tierarzt wird einen gern beraten.

Durchfall

Wenn Katzen immer wieder Durchfall haben, sollte man über mehrere Wochen eine Diät versuchen, die zu 3 Teilen aus Reis und zu 1 Teil aus Hüttenkäse oder Magerquark besteht. Um es der Mieze schmackhaft zu machen, kann auch ein wenig vom üblichen Futter untergemischt werden.

Harngrieß

Harngrieß ist eine Ablagerung in der Harnröhre, und entsteht hauptsächlich durch alkalischen oder neutralen Urin. Besonders gefährdet sind Kater. Von Natur aus so ausgestattet, verjüngt sich der Ausscheidungskanal Richtung Zipfel. Dadurch verstopft die Ablagerung von Harngrieß den Ausgang.

Sollte der Kater öfters aufs Kistchen gehen, ohne einen Tropfen rauszubringen, ist es »Fünf vor Zwölf«. Wasser wegnehmen, und sofort zum Tierarzt gehen. Wenn der letzte gelungene Versuch noch nicht all zu lange her ist, kann es noch reichen, erst am nächsten Morgen zu gehen, aber es ist qualvoll. Länger als einen Tag zu warten ist ziemlich sicher tödlich.

Pseudowut

Es gibt einige Bezeichnungen für diese Erkrankung: Aujeszkysche Krankheit, Morbus Aujeszkyi, Infektiöse Bulbärparalyse, Juckpest, Pseudorabies. Sie wird durch ein Herpesvirus hervorgerufen, das sehr ähnlich dem Herpes-Virus des Menschen ist und verläuft sehr akut bis akut, mit Fieber und Störungen des gesamten Nervensystems. Unter normalen Bedingungen behält das Virus wochenlang seine Fähigkeit zur Infektion, wird aber bei Temperaturen über 55 Grad zerstört. Es kann alle Haussäugetiere befallen, nur der Mensch ist resistent. Der Virusüberträger ist das Schwein oder die Ratte.

Die Übertragung erfolgt meist durch Futteraufnahme, es kann aber auch durch andere Wege übertragen werden wie z.B. durch Bisse. Über die in der Mundschleimhaut endenden Nerven steigt das Virus direkt ins Gehirn auf und vermehrt sich dort im Nervengewebe. Es kommt zur Entzündung des Nervengewebes des Gehirns und dann zum Untergang der Nervenzellen.

Die Inkubationszeit beträgt 2 bis 9 Tage. Danach treten uncharakteristische Erscheinugsbilder auf: Wesensänderung, Müdigkeit, Neigung zum Verstecken, Freßunlust. Bei jungen Katzen tritt oft nur Erbrechen als einziges Symptom auf. Ständiges Lecken, beißen und Kratzen des Fells weisen auf Juckreiz hin. Diese Symptome können aber auch fehlen. Danach kommt es zu Schluckbeschwerden, bedingt durch eine Lähmung des Rachenraumes. Es kann auch zu einer Lähmung der Kaumuskulatur kommen oder zu Zuckungen von Kopf und Gesichtsmuskeln. Die Höhe des Fiebers ist untypisch. In der Regel tritt der Tod schon am ersten oder zweiten Tag nach Einsetzen der Symptome ein.

Die Diagnose läßt sich nur am toten Tier abklären. Das klinische Bild ähnelt der Tollwut, verläuft aber schneller und macht keine Lähmungserscheinungen der Gliedmaßen.

Eine Behandlung der Erkrankung gibt es nicht, sie verläuft immer tödlich. Da sie ähnliche Symptome wie die Tollwut macht, ist von einer Verdachtstherapie wegen der Tollwutgefahr für den Menschen, abzuraten. Impfstoff steht nicht zur Verfügung. Man verhindert die Erkrankung, indem man an die Tiere kein Schweinefleisch verfüttert und einen Kontakt von Katze und Schwein vermeidet. Bei Freigängern besteht eine Infektionsgefahr, wenn die Katze Ratten als Beutetiere jagt, sie frißt oder Bißverletzungen davonträgt.

Diese Seuche ist anzeigepflichtig und wird veterinärpolizeilich bekämpft, indem man die befallenen Bestände ausmerzt. Die Impfung ist damit generell untersagt. Die einfachste Lösung des Problems für Verbraucher und deren Haustiere: kein rohes Schweinefleisch essen oder verfüttern.

Wie Katzen sich verhalten

Stubenreinheit

In den meisten Fällen, ist eine Katze oder ein Kater bereits stubenrein, wenn man ihn oder sie bekommt. Katzen haben ohnehin ein Grundbedürfnis nach Sauberkeit und sind sehr gewillt, ein geregeltes Klo anzunehmen. Nichtsdestotrotz, passiert es manchmal, daß eine Katze irgendwo hinmacht, wo man es dann doch lieber nicht möchte.

Sollte dies passieren, obwohl die Katze vorher monatelang stubenrein war, dann ist dies fast immer ein Zeichen, daß irgendetwas nicht stimmt und daß die Katze damit Aufmerksamkeit erregen möchte. Zuerst sollte man sich selber mal ehrlich fragen, ob das Katzenklo sauber genug ist, oder ob man mit dem Reinigen vielleicht etwas zu schluderig war.

Außerdem könnte es auch sein, daß der Katze etwas fehlt. Das können entweder Schmerzen oder Krankheit sein, aber durchaus auch, daß sie sich vernachlässigt fühlt. Meine Katze Lucy zum Beispiel, hat mehrfach ins Zimmer gepinkelt, als wir die Katzen von Freunden zu Besuch hatten, weil diese verreist waren. Natürlich war das »Hallo« groß, als die beiden (noch sehr jungen) Kater hier ankamen und alle haben sich darum gerissen, mit denen schmusen und spielen zu dürfen. Dabei sind Lucy und Marvin halt ein bißchen untergegangen.

Genauso reagierte Lucy auch, als mein Mitbewohner Sönke, an dem sie sehr hängt, für einige Tage weg war. Sie fühlte sich wahrscheinlich einsam und wollte so Aufmerksamkeit erregen. Und tatsächlich war, nachdem das gelungen ist, auch alles wieder gut.

Sollte so was also passieren, würde ich zuersteinmal mit der Katze schmusen, mich um sie kümmern und Ihr Aufmerksamkeit geben. Macht sie trotzdem weiterhin in die Wohnung, gilt es mal einen Tierarzt zu befragen, ob er irgendeine Krankheit feststellen kann.

Ansonsten sollte man die Stelle, an die die Katze gemacht hat, unbedingt sehr gründlich reinigen. Nachdem die Katze einmal an diese Stelle gemacht hat, betrachtet sie diese sozusagen als »Zweitklo« und wird dies eventuell wieder tun. Deshalb muß man den Geruch so gut wie irgend möglich entfernen, um die Hemmschwelle wieder heraufzusetzen. Ich benutze dazu ein Mittel namens »Oranex«, welches man inzwischen in vielen Läden kaufen kann. Oranex ist ein rein natürliches Reinigungsmittel, welches zudem einen recht starken Orangengeruch hat, der den Geruch des Urins überdeckt.

Wenn man die Katze dabei beobachtet, wie sie in die Wohnung pinkelt, sollte man ruhig schimpfen und sie merken lassen, daß man böse auf sie ist. Immerhin muß die Katze ja wissen, daß sie das nicht darf! Ich habe unsere Katze Ra, die so was öfter tat, dann geschnappt und in Ihr Katzenklo gesetzt, damit sie den Zusammenhang sehen kann.

Pinkelt die Katze wiederholt an dieselbe Stelle, ist es auch in Betracht zu ziehen, ob man das Katzenklo nicht einfach auch an diese Stelle stellt. Das hat bei Ra auch geholfen.

Eine andere Erklärung, die zutreffen kann, wenn man mehrere Katzen hat, ist, daß die Katze sich ihr Klo nicht mit einer anderen teilen möchte. Wir haben versucht, Marvin und Lucy an ein Klo zu gewöhnen, aber es dann schlußendlich gelassen. Jetzt haben wir wieder zwei Klos. Ich kann zwar nicht genau sagen, welche Katze welches Klo als das ihrige betrachtet, aber es hat geholfen. Naja, Katzen sind halt so.

Weitere Informationen zu diesem beliebten Thema gibt es unter:

Kratzen

Leider kenne ich nichts, das einer Katze das Kratzen an Tapeten, Möbeln und anderem Inventar abgewöhnen könnte. Ehrlich gesagt, muß man sich einfach damit abfinden, Katzen wollen ihre Krallen nunmal schärfen. Da führt kein Weg dran vorbei.

Kratzbäume, die man für um die 50,– Euro bekommen kann, reduzieren dieses Verhalten zwar beträchtlich, aber ganz abgewöhnen wird man es der Katze nur in den seltensten Fällen können. Ein Kratzbaum hat die größte Chance, akzeptiert zu werden, wenn die Katze noch klein ist. Hat sie ihre bevorzugte Kratzstelle erstmal gefunden, wird sie dort sehr wahrscheinlich weiterkratzen, egal welche »Features« der extra dafür gekaufte Baum hat.

Viele Katzenbesitzer machen es deshalb so, daß sie beobachten, wo ihre Katze gerne kratzt und über diese Stelle dann eine Bastmatte hängen, wie man sie fürs Schwimmbad zum Drauflegen kaufen kann. Sieht zwar nicht besonders dekorativ aus, aber die Matte kann man wenigstens noch abnehmen, wenn der Chef zum Essen kommt. Immer noch besser als ein ruiniertes Sofa.

Körpersprache

Katzen haben eine ausgesprochen ausdrucksstarke Körpersprache. Ein Halter, der seine Katze gut kennt, kann meist mit einem Blick erkennen, in welcher Stimmung sie ist und was sie möchte. Schon alleine ein »Miau« kann ein Dutzend verschiedene Bedeutungen haben, von »streichle mich« bis zu »ich will Futter«.

Das bekannteste Mittel des Körpersprache ist der Schweif der Katze. Eine Katze, die auf jemanden zugelaufen kommt und den Schwanz dabei hoch erhoben hat, ist meistens neugierig oder möchte denjenigen begrüßen und schmusen. Generell ist ein hoch erhobener Schwanz ein Zeichen dafür, daß die Katze sich wohl und sicher fühlt.

Peitscht der Schwanz dagegen seitlich, ist dies ein Indiz für Aggressivität. Dies kann man oft beobachten, wenn sich die Katze, zum Beispiel, an ein potentielles Opfer anschleicht, sei es ein Vogel oder ein Gummiball. Insbesondere Laien-Katzenfreunde erkennen dies nicht rechtzeitig. Es ist hier schon oft passiert, daß Marvin irgendwo lag und döste. Unser Besuch kreischt los, »wie niedlich« die wäre und stürzt sich streichelnderweise auf die Katze. Meistens sieht man dann, wie der Schweif der Katze zu peitschen anfängt und sie etwas unruhig wird. Nach einigen Augenblicken macht es zack und der ahnungslose Störenfried bekommt die Krallen zu spüren.

Ein Schwanzwedeln dagegen ist ein Zeichen von Unsicherheit oder Unentschlossenheit. In einem Buch wurde mal folgendes sehr schönes Beispiel für eine solche Situation beschrieben: Die Katze quengelt und nervt weil sie raus möchte und ihr Mensch ihr die Tür öffnen soll. Entnervt steht man auf und öffnet der Katze die Haustür. Erfreut stürmt sie auf die Türschwelle zu und stellt dann fest, daß es draußen in Strömen regnet.

»Mist,« denkt sich die Katze jetzt, »was mache ich nun? Nach all dem Geschrei kann ich ja nun schlecht nicht rausgehen. Aber … es regnet!«

Und während sie das denkt, wird sie mit dem Schwanz wedeln, damit es nicht so aussieht, wisse sie nicht, was zu tun ist. Ähnlich, wie sich ein Mensch beim Nachdenken die Schläfen massiert oder mit den Haaren spielt.

Allgemein bekannt ist auch der »Wutschwanz«, den eine Katze bekommt, wenn sie tobt oder kämpft. Die Haare am Schwanz der Katze stellen sich dann auf, so daß dieser größer und imposanter erscheint, um den Gegner einzuschüchtern. Was übrigens sehr gut wirkt. Die oben bereits erwähnten Besuchskatzen, die wir hatten, wurden von unseren etablierten Bewohnern natürlich ganz schön getriezt. An eine von beiden, trauen sich aber weder Marvin noch Lucy heran, obwohl beide älter und größer als diese waren. Besagter Kater, Avalon, ist nämlich eine Maine Coon, welche einen sehr langen und sehr buschigen Schwanz haben.

Avalons Schweif sieht in normalen Zustand bereits deutlich größer aus, als der Wutschwanz von Marvin oder Lucy, weshalb beide einen deutlichen Sicherheitsabstand zu diesem »Monster« hielten, obwohl Avalon kein bißchen aggressiv war und eher neugierig auf die beiden zuging.

Ein weniger bekanntes Indiz für die Stimmung des Tieres sind die Ohren. Wenn man mal darauf achtet, stellt man fest, daß Katzen mit ihren Ohren die erstaunlichsten Bewegungen vollführen können. Dreht die Katze die Ohren, beispielsweise, immer von vorne zu den Seiten und zurück, ähnlich einer Radarschüssel, hat irgendetwas ihre Aufmerksamkeit erregt und sie versucht nun, das Geräusch zu lokalisieren. Meist verharrt sie dabei still, um selber kein Geräusch zu machen, das eine potentielle Beute vertreiben könnte.

Sind die Ohren dagegen still und gerade erhoben, genau wie der Schweif, fühlt sich die Katze sicher und wohl. Eine Katze, die sich unmittelbar vor einem Kampf befindet, legt die Ohren dagegen nach hinten, dicht am Kopf, an, damit diese vom Gegner nicht verletzt werden können.

Auch dies ist ein gutes Zeichen dafür, daß ein Streicheln im Moment unerwünscht ist. Legt die Katze die Ohren und an verspannt sich, oder schließt sie die Augen und »spreizt« die Ohren, damit man sie am Kopf kraulen kann?

Zuguterletzt, ist wohl jedem Katzenbesitzer schonmal aufgefallen, daß sein kleiner Mitbewohner am Fenster steht, ein paar Vögel beobachtet und dabei merkwürdig knarrt und mit den Zähnen knackt. Ich habe mich ganz schön gewundert, als ich das das erste Mal bemerkt habe. Dabei handelt es sich um den Tötungsbiß, den die Katze imaginär ausführt.

Es ist eine schöne Vorstellung, daß die Katze dort am Fenster steht und tagträumt, wie sie heldenhaft ein Dutzend fieser Vögel erledigt …

Lautsprache

Wer denkt, Katze machten nur »miau«, der irrt sich gewaltig. Jede Katze beherrscht eine ganze Palette an Lauten, die sie benutzt um ihren Willen (oder Unwillen) auszudrücken – hauptsächlich Gurrlaute in allen erdenklichen Variationen. Wer sein Tier gut kennt, der lernt schnell zu unterscheiden, was die Katze kommunizieren möchte. Wie beim Menschen auch, reflektieren diese den Gemütszustand des Tieres. Manche Katzen motzen regelrecht –vor allem, wenn sie Hunger haben! Auch Langeweile kann sich in regelrechten Tiraden äußern. Wenn das passiert, machen Sie sich einmal den Spaß und antworten darauf. In solchen Situationen können richtige Dialoge entstehen.

Schlafen

Katzen schlafen viel und ausgiebig, das ist allgemein bekannt. Böse Zungen behaupten sogar, daß Katzen überhaupt nur aufstehen um zu Fressen oder um mal woanders schlafen zu können. Nun, ich kann das durchaus bestätigen.

Tatsächlich schlafen Katzen garnicht so lange wie es manchmal den Anschein hat. Die meiste Zeit dösen sie nur mit ganz oder halb geschlossenen Augen. Man erkennt dies sehr gut daran, daß die Ohren sich recht häufig bewegen, wenn irgendwoher ein Geräusch kommt. Ebenso ist die Katze ruck zuck wieder auf den Beinen, wenn irgendetwas ihr Interesse erweckt.

Die Tiefschlafephase einer Katze ist meistens ziemlich kurz und oft sieht man die Katze zittern oder sich leicht bewegen. Ich stelle mir immer vor, daß mein Marvin im Traum wehrlose kleine Kätzchen vor allen möglichen Gefahren rettet und sich als ziemlicher Held feiern läßt. Ob »träumen« wirklich der Grund für das Zittern ist, weiß ich jedoch nicht sicher.

Auf jeden Fall sollte man eine schlafende Katze in Ruhe lassen und nicht wecken. Auch wenn die Katze nur döst, störe ich sie eigentlich nicht. Die meisten Katzen reagieren auch recht unwirsch darauf, wenn man sie stört und mit ihnen schmusen oder spielen will. Mancher Gast, der die Ruhephase meiner Katze nicht respektiert hat, hat es auf die harte Methode schließlich lernen müssen.

Aggressive Katzen

In der Wunschvorstellung jedes Katzenbesitzer, ist seine Katze furchtbar verschmust und verspielt, sie liebt einen abgöttisch, und sie läßt sich auf dem Arm herumtragen und alles mit sich machen. Die Realität ist oft anders.

Aggressivität kann viele verschiedene Ursachen haben. Gerade Katzen, die aus dem Tierheim stammen, haben häufig schlechte Erfahrungen gemacht und treten dem neuen Besitzer mit einer gehörigen Portion Mißtrauen gegenüber. Reagiert eine Katze also aggressiv, sollte man sich immer zu erst fragen, ob sie das vielleicht tut, weil sie sich bedrängt oder unsicher fühlt. Im Zweifel gilt, dem Tier seinen Freiraum zu lassen, damit es im eigenen Tempo Vertrauen aufbauen kann. Unabhängig davon, ist ein gewisses Maß an Jagdtrieb und Streitlust aber auch völlig normal. Katzen sind Raubtiere, keine Stofftiere.

Ein Problem ist es jedoch, wenn Katzen beim Spielen die Krallen ausfahren, denn damit können sie einem ziemlich weh tun. Wenn Ihre Katze das macht, unterbrechen sie das Spiel. Die Katze wird wahrscheinlich verwundert angucken und dann selber innehalten, bis die Krallen irgendwann wieder eingezogen sind. Dann wird weitergespielt. Es mag etwas dauern, bis sie den Zusammenhang versteht, aber nachdem sie es verstanden hat, kann man sich regelrecht mit der Katze prügeln, ohne einen Kratzer abzubekommen. Wer nach dem Spielen permanent kaputte Hände hat, der macht etwas falsch.

Tritt die Aggressivität nicht nur beim Spielen auf, sondern auch in völlig anderen Situationen, dann darf man sich das noch weniger gefallen lassen. Die Katze muß schon erfahren, daß das nicht geht, sonst wird sie es auch nicht lernen. Für mich hat sich bewährt, meinen Unwillen durch Fauchen kundzutun. Das kann ich deutlich lauter als meine Katze. Zugegeben, es wirkt albern, wenn ein erwachsener Mensch im Flur steht und seine Katze anfaucht, aber das Geräusch versteht sie.

Der Sinn des ganzen soll aber sein, die Katze merken zu lassen, daß mit Beißen oder Kratzen eine Grenze überschreitet. Es geht nicht um Strafe. Generell finde ich, daß es keine Rechtfertigung gibt, ein Tier zu bestrafen – ganz gleich ob man es mit Gewalt oder Entzug von Aufmerksamkeit tut. Das ist nicht nur ethisch fragwürdig, es ist schlicht dumm. Belohnung ist das Mittel der Wahl.

Verbote

Es gibt einige Dinge, die man seiner Katze nicht erlauben möchte: Betteln am Tisch, Kratzen an bestimmten Möbeln oder das Randalieren in und mit Papierkörben. Wer sich in der Situation wiederfindet, ein solches Verbot durchsetzen zu müssen, der sollte sich immer zuallererst fragen: Wie wichtig ist es mir? Hänge ich wirklich an der Couch? Sollte ein teurer Teppich nicht auch was aushalten können? Viele Leute behaupten ja, Katzen könne man nicht erziehen … und es stimmt. Ehrlich, am besten ist, sie versuchen es nichtmal.

Auf einigen wenigen Grundregeln muß man leider doch bestehen –zum Beispiel möchte man nicht, daß die Katze auf stromführenden Kabeln kaut –, und in dem Fall hilft nur Wasser.

Empfehlenswert sind die Wasserspritzen, wie sie zum Einsprengen von Wäsche vor dem Bügeln verwendet werden. »Punischer« nennt der Profi das. Die weit streuende Einstellung eignet sich gut für flächendeckendes Erziehen der Katze, beispielsweise während sie auf der Flucht ist. Auf bewegliche Ziele schießt man nunmal am besten mit eine abgesägten Schrotflinte, mit dem Punischer geht das genauso. Die andere Einstellung, der mit ordentlich Druck versehene Wasserstrahl, hat den Vorteil, daß man die Katze aus einiger Distanz erziehen kann – man muß dafür also nicht unbedingt aus dem Sessel aufstehen! Leider trifft man die Katze damit nur, wenn sie sich unbeobachtet wähnt, und die Biester wissen leider ziemlich genau, wann man sie beobachtet.

In jedem Fall sollte man darauf vorbereitet sein, daß alle Bemühungen sozusagen für die Katz’ sind, egal wieviel Wasser man verschießt. Wenn sie nicht wollen, dann lassen Katzen sich einfach nicht erziehen.

Wenn eine andere Katze einzieht

Viele Katzenbesitzer stellen nach einiger Zeit des Zusammenlebens mit dem neuen Haustier fest, daß sie eigentlich noch gerne eine zweite Katze zum Gernhaben hätten. Meistens wird dieser Wunsch durch offenkundig irrationale Argumente unterstützt, wie: »Bei zwei Katzen kann ich größere Futterdosen kaufen und spare Geld« oder »Wenn zwei Katzen ein Klo benutzen, dann kann ich öfter das Streu komplett wechseln, ohne das Gefühl zu haben, ich verschwende etwas«.

Wenn Ihr Ehepartner also an sie herantritt und mit solchen Argumenten eine zweite Katze zu etablieren versucht … dann geben sie seinem/ihrem Wunsch bitte unbedingt nach. :-)

Leider ist das nachträgliche Einziehen einer zweiten Katze aber nicht immer unproblematisch. Werden zwei Kätzchen bereits als Kinder zusammen gehalten und wachsen zusammen auf, so werden Sie fast nie Probleme haben. Hat sich aber eine Katze bereits als »Herrscher der Wohnung« etabliert und bekommt dann plötzlich einen Konkurrenten ins Revier gesetzt, ist ein bißchen Neid und Mißtrauen durchaus üblich.

Letztlich gibt es keine Garantie dafür, daß die beiden Tiere sich verstehen werden. Man kann dem Ganzen etwas nachhelfen, wenn man die folgenden Tips beachtet:

  1. Lassen Sie die neue Katze in einem separaten Raum aus dem Kennel, und halten sie die beiden Tiere erst einmal getrennt. Der »Neuling« soll sich an seinen neuen Menschen und an seine neue Umgebung gewöhnen können, und nicht direkt mit einem fauchenden Konkurrenten konfrontiert werden, der ihn aus dem Revier vertreiben will. Getrennte Freßnäpfe und Katzenklos zu haben, ist ebenfalls eine gute Idee.

  2. Tauschen sie gelegentlich die Decken (Kissen, Pullover, …), auf denen die Katzen schlafen oder spielen, damit sie den Geruch der anderen kennenlernen.

  3. Lassen Sie die Tiere unter Aufsicht zueinander. Wahrscheinlich wird ein bißchen gefaucht und gedroht werden, das sollte sie nicht beängstigen. Die etablierte Katze wird einfach zu neugierig sein, um sich die Gelegenheit zu einem ausgiebigen Schnuppern und Begutachten entgehen zu lassen.

    Sollte es doch ernst werden, wird sich die neue Katze wahrscheinlich recht schnell wieder in das inzwischen vertraue Zimmer zurückziehen und irgendwann einen neuen Vorstoß wagen.

    Wenn die beiden Katzen sich beschnuppern und sich kennenlernen, stören Sie sie bitte nicht dabei. Ein ermutigend gemeintes Streicheln oder auf den Arm nehmen würde jetzt mehr stören als es nützen würde.

Bis die beiden Tiere sich aneinander gewöhnt haben, können einige Minuten, aber auch einige Wochen vergehen – das läßt sich nicht vorhersagen. Es kann auch vorkommen, daß die beiden Tiere sich niemals richtig verstehen werden; zumindest eine friedliche Koexistenz erreicht aber man fast immer. Die Möglichkeit, einen Artgenossen zum Spielen zu haben, ist einfach zu gut, als daß die Katzen sie auslassen würden.

Zuguterletzt muß man drauf achten, daß man die »alte« Katze wegen des Neuankömmlings nicht vernachlässigt. Geben sie dem Tier mindestens genausoviel Aufmerksamkeit wie vorher, besser noch ein bißchen mehr. Neid beschränkt sich bei Katzen, wie Menschen auch, nicht immer nur auf das Futter.

Roland Sprave berichtete zu diesem Thema folgendes:

Gut, daß Katzen nicht lesen können - und schon gar nicht Katzenfachliteratur! ;-)

Wir haben bisher bei sechs Tieren die nachfolgende Erfahrung gemacht. Wir lassen die Tiere unter Aufsicht sich gegenseitig beschnuppern. Geht das gut, so lassen wir sie meistens zusammen. Geht es nicht gut, so halten wir die neue Katze wirklich ein paar Tage in einem separaten Raum damit sie den typischen »Stallgeruch« annimmt. Riecht sie ersteinmal so wie alle anderen Tiere, wird sie recht schnell akzeptiert. Damit der Neuankömmling nicht allzu alleine ist setzen wir eines unserer sanftesten Tiere mit hinzu. Bisher war es jedoch erst einmal nötig die Tiere zu trennen.

Mit der Aufmerksamkeit ist das auch so ein Ding. Gemäß Fachliteratur haben wir unserem ersten Neuankömmling, einem rabenschwarzen Perserkater, kaum Aufmerksamkeit geschenkt um die anderen Katzen nicht zu vergraulen. Das Resultat war ein brauner stinkender Haufen in einer Ecke des Wohnzimmers weil der Kleine sich vernachlässigt fühlte. Ältere Tiere aneinander zu gewöhnen ist etwas schwieriger. Es dauert länger und der Tierhalter benötigt viel Geduld, da älter Tiere sich schwerer umgewöhnen können.

Katzenspielzeuge

Keine Sorge, wenn Katzen sich langweilen, dann finden immer irgendwas zum Spielen. Das muß aber nicht unbedingt in Ihrem Interesse sein! Der weise Katzenhalter sorgt vor, und freut sich über seine intakte Schuhe.

Ein Spielgefährte

Die offensichtlichste (und beste) Idee, ihre Katze zu beschäftigen, ist ein Artgenosse. Wer sein Tier ausschließlich in der Wohnung hält, und dann noch oft lange arbeiten muß, der sollte darüber nachdenken, der Katze Gesellschaft zu verschaffen.

Der Katzenfernseher

So bezeichnen Katzenfreunde ein Aquarium, weil Katzen stundenlang vor diesem sitzen und es betrachten können. Auch liegen sie gerne auf dem Aquarium, da es oben wegen der Beleuchtung und der Elektronik recht warm ist. Und wenn es sogar noch eine offene Stelle gibt, durch die die Katze versuchen kann, einen Fisch zu ergattern – um so besser.

Die Katzenangel

Eine Katzenangel ist eine Stock, bei dem an einem Ende eine Schnur mit einen Streifen Stoff oder einem Ball befestigt ist. Zieht man diesen mit der »Angel« langsam über den Boden, dauert es normalerweise nicht lange, bis die Katze hinterherjagt. Schön ist, daß man die Katze ziemlich scheuchen kann, ohne sich selber dabei völlig verausgaben zu müssen, denn Katzen sind ziemlich schnell.

Bälle

Katzen lieben alles, was sie jagen können, und dafür eignen sich Wollknäuel oder ein weiche Bälle sehr gut. Am besten sind solche geeignet, die so groß sind, daß die Katze sie im Maul tragen kann. Entweder spielt die Katze alleine mit dem Ball – was meistens dazu führt, daß man ihn nie wiederfinden wird – oder sie jagt einem geworfenen oder gerollten Ball hinterher. Manche Katzen apportieren sogar, damit man ihn nochmal werfen kann.

Beliebt ist es auch, einen Ball an einem Gummiband etwas über dem Boden aufzuhängen, so daß er auf und ab schnellt, wenn die Katze danach schlägt oder versucht, ihn mit den Pfoten zu greifen. Je nach Temperament des Tiers, kann man dabei Zeuge von ziemlich akrobatischen Sprünge werden.

Laserpointer

Erstaunliche Erfolge hatten ich mit so genannten »Laserpointern«, einem kleinen Laser in Stiftform, der bei Vorträgen zum Deuten auf Karten oder Diagrammen benutzt wird. So einen Mini-Laser kann man im Schreibwarenhandel kaufen. Bisher hat noch jede Katze, die damit konfrontiert wurde, den roten Punkt bis zur totalen Erschöpfung verfolgt. Wenn Ihre Katze Bewegung braucht, ist ein Laserpointer jedenfalls eine gute Wahl, denn er produziert ein Jagdziel, daß die Katze nie einholen oder erwischen wird.

Allerdings muß man darauf achten, den Laserstrahl nie in die Augen der Katze zu richten, da dies zu Verletzungen der Netzhaut führt. Ein Spiegel und Sonnenlicht erzielen unter Umständen genau denselben Effekt, sind aber billiger und weniger gefährlich.

Ich will auch

Dieses Kapitel stammt aus der Feder von Roland Sprave, bei dem ich mich an dieser Stelle herzlich bedanken möchte!

Ein paar Gedanken, bevor man sich entscheidet

»Darum prüfe wer sich ewig bindet …« – so beginnt ein wohlbekanntes Sprichwort. An eine Katze bindet man sich zwar nicht ewig, aber mit dem Kauf einer Katze holt man sich doch für die nächsten 15–20 Jahre einen Lebensgefährten ins Haus. Deshalb sind Spontanentscheidungen beim Tierkauf grundlegend falsch. Bevor man eine Samtpfote zu sich nimmt, sollte man sich erst Gedanken über das weitere Leben mit einer Katze machen. Allzu spontane Entscheidungen könnte man später bereuen, indem die bedauernswerte Katze schließlich im Tierheim landet.

Zunächst gilt es, nachdem man sich für eine Rasse- oder Hauskatze entschieden hat, die Wohnbedingungen zu prüfen. Ist die Wohnung groß genug, um einer oder zwei Katzen genügend Raum zum Spielen zu bieten? Wird der Vermieter einverstanden sein? Kann die Katze eventuell ins Freie gelangen? Welche Sicherungsmaßnahmen müssen getroffen werden?

Sehr ordentliche Menschen sollten sich fragen, wie sie zu Schäden an ihren heißgeliebten, gepflegten Möbeln stehen. Es kann immer mal vorkommen, daß auch eine gut erzogene Katze beim Toben an der teuren Polstergarnitur Fäden zieht oder eine Vase aus der Ming-Dynastie umreißt. Ebenso muß man damit klarkommen können, daß gerade bei Langhaarkatzen in der ganzen Wohnung Katzenhaare herumliegen, und daß die Katze ab und zu ihre Haarballen auf den kostbaren Perserteppich erbricht.

Wichtig ist auch sich Gedanken zu machen, wer die Katze pflegt, wenn man in den Urlaub fahren möchte, oder wenn man mal krank wird. Übernehmen Freunde und Verwandte das? Wenn nicht, dann sollte man sich für den Fall der Fälle nach einen Catsitter-Club in der Nähe umsehen.

Eine Katze braucht ihr Leben lang die Pflege und Zuwendung ihres Menschen. Wenn man beruflich viel unterwegs ist, wird sich eine Katze alleine zu Tode langweilen und verkümmern. In diesem Fall sollte man sich mit der Frage auseinandersetzen, ob nicht vielleicht auch Platz für eine zweite Katze vorhanden ist?

Sind diese grundlegenden Fragen geklärt, steht dem Vergnügen eine Katze in seinem Heim zu haben eigentlich nichts mehr im Wege. Sie werden schon zurechtkommen, und Ihre Entscheidung ganz sicher nicht bereuen.

Wo bekommt man eine Katze?

Im örtlichen Tierheim

Tierheimkatzen warten überall in Deutschland auf einen Katzenfreund, der ihnen das Leben verschönert. Die meisten Tierheime und Tierasyle stehen unter dauernder tierärztlicher Aufsicht, so daß man nicht befürchten muß, eine kranke Katze mit nach Hause zu nehmen. Welpen, die meist nur kurze Zeit im Heim verbracht haben, sind meist noch nicht heimgeschädigt oder fehlgeprägt, so daß ihre Eingewöhnung problemlos verläuft. Ältere Tiere, noch dazu mit einer unklaren Vorgeschichte, sind problematischer. Sie können Verhaltensstörungen aufweisen, die eine Folge von Fehlerziehung oder gar Mißhandlung durch den Vorbesitzer sind. Diese Katzen gehören in die Hände von erfahrenen Katzenhalter.

Vom örtlichen Tierschutzverein

Sollte es in Ihrer Nähe kein Tierheim geben, oder sollten Sie dort keine Katze finden, die Ihnen gefällt, dann können Sie Sich noch nach dem örtlichen Tierschutzverein erkundigen. Häufig kann der Tierschutzverein Katzen vermitteln, oder er weiß zumindest ein paar Adressen, bei denen man mal vorsprechen kann.

Beim Tierarzt

Tierärzte sind ebenfalls immer eine gute Anlaufstelle, wenn man nach kätzischer Gesellschaft sucht. Häufig haben Tierärzte ein schwarzes Brett, auf dem Privatleute Tiere anbieten können, oder sie haben aufgrund Ihrer Kundschaft die entsprechenden Kontakte.

Durch Zeitungsinserate

Viele Privatleute und auch Züchter bieten Ihre Tiere in den Tageszeitungen unter der Rubrik »Tiermarkt« an.

Beim Züchter

Rassekatzen sollten Sie nur bei seriösen Züchtern die in einem Zuchtverband organisiert sind kaufen, da Sie nur hier davon ausgehen können, daß die jeweiligen Zuchtrichtlinien eingehalten werden. Zuchtrichtlinien werden von den Zuchtverbänden zum Schutz der Katzen erlassen (z.B. darf eine Katze in zwei Jahren maximal drei Würfe zur Welt bringen).

Adressen von Züchtern finden Sie in Katzenzeitschriften (z.B. »Katzen Extra«, »Geliebte Katze«) oder im Branchenfernsprechbuch.

Mit welchen Kosten muß man rechnen?

Anschaffungskosten der Katze

Eine Hauskatze bekommen meistens umsonst von einem Bauern oder Privatleuten angeboten. Ebenso unsere Tierheime über vor Katzen, die auf neue Besitzer warten. Manche Tierheime verlangen von neuen Katzenbesitzern auch eine kleine Schutzgebühr (zwischen 20 und 50 Euro), dafür ist die Katze dann aber auch bereits kastriert, stubenrein, gegen Katzenschnupfen und Katzenseuche geimpft, und wurde zuvor fachmännisch betreut.

Sollten Sie sich in eine Edelkatze verguckt haben, so müssen Sie hier mit höheren Preisen rechnen. Sie bekommen so genannte Liebhabertiere bei seriösen Züchtern – je nach Rasse – für 200 bis 300 Euro. Der Begriff »Liebhabertier« ist nicht negativ zu verstehen: So werden Rassekatzen bezeichnet, die nicht zur Zucht verwenden werden, beispielsweise aufgrund von Farbfehlern im Fell. Der Züchter muß die Katze, bevor er sie verkaufen darf, ebenfalls mindestens gegen Katzenschnupfen und Katzenseuche impfen lassen, sie entwurmen und eine Ahnentafel (Stammbaum) anfertigen lassen. Auch wenn sie der Stammbaum nicht besonders interessiert, sollten sie das Dokument trotzdem aufheben, denn der Stammbaum ist der einzige Nachweis für den Käufer, daß es sich bei seiner Katze wirklich um eine reinrassige Katze handelt.

Grundausstattung für eine Katze

Damit die Katze sich in ihrem neuen Zuhause wohl fühlen kann, sollten Sie ihr ein Minimum an Ausstattung zur Verfügung stellen. Sie benötigen Futternäpfe, Wasserschalen, einen Kratzbaum oder Kratzstamm, Katzentoilette, Kämme, Bürsten, einen Tragekorb für den Gang zum Tierarzt und eventuell ein Körbchen als Schlafplatz für die Katze (obwohl diese eher Ihr Bett bevorzugen wird). An Kosten für diese Grundausstattung können Sie mit circa DM 250,–rechnen.

Folgekosten

Haben Sie Ihre Katze nicht im Tierheim oder beim Züchter erworben, so kann es sein, daß Sie Ihre Katze noch entwurmen (Banminth Paste, circa 10 Euro) und impfen lassen müssen (Katzenschnupfen und -seuche, circa 40 Euro). Ab einem gewissen Alter sollten Sie Ihre Katze (Ihren Kater) kastrieren lassen. Tierärzte berechnen für die Kastration eines männlichen Tieres circa 40 Euro, und für ein weibliches Tier circa 80 Euro.

Ansonsten müssen Sie davon ausgehen, daß monatlich zwischen 30 und 50 Euro für Katzenfutter und Katzenstreu anfallen. Dazu kommen die Kosten für die jährlichen Schutzimpfungen und die vierteljährlichen Entwurmungen, sowie eventuell weitere Tierarztkosten falls Ihre Katze krank wird.

Was brauche ich alles?

Bevor Sie eine Katze bei sich aufnehmen sollten Sie einige wichtige Dinge kaufen. Um die Katze beim Tierheim oder beim Züchter abholen zu können, oder für den manchmal unvermeidbaren Gang zum Tierarzt benötigen Sie einen Tragekorb aus Weidenmaterial oder Kunststoff (auch »Kennel« genannt). Ein Kennel ist weit vorteilhafter, als ein Weidenkorb, da er sich leichter reinigen läßt und in der Regel stabiler ist als ein Weidenkorb. Einen brauchbaren Kennel bekommen Sie in Zoofachgeschäften bereits ab 15 Euro.

Da die Katze auch ab und zu mal ein kleines oder ein großes Bedürfnis hat, braucht Sie eine Katzentoilette. Es gibt Katzenklos in den verschiedensten Ausführungen: ohne Haube, mit Haube, mit Klapptür, mit Ionenfilter etc. Bei unseren Katzen hat sich eine Toilette mit Haube bestens bewährt. Da Katzen sehr gerne in der Streu scharren kann bei einem Modell mit Haube die Streu nicht mehr ohne weiteres herausgescharrt werden.

Katzenstreu benötigen Sie ebenfalls für Ihren neuen Liebling. Empfehlen würde ich ein klumpendes Katzenstreu (20 Kilogramm, circa 8 Euro), da Sie hier nur die Kot- oder Urinklumpen mit einer Streuschaufel entfernen müssen. Sie ersparen es sich hierbei fast alle zwei Tage die komplette Streu wechseln zu müssen. Welche Sorte die richtige ist, wird Ihnen Ihre Katze schon zeigen.

Um Ihre Tapeten und Möbel zu schonen, sollten Sie Ihrer Katze einen Kratzbaum oder -stamm zur Verfügung stellen. Im Fachhandel bezahlt man für einen Kratzstamm circa 25 Euro, und für einen Kratzbaum – je nach Größe und Ausstattung – zwischen 30 und 400 Euro. Ja, es gibt da ziemliche Luxusmodelle.

Weil die Liebe zu Ihrem Dosenöffner bei der Katze bekanntlich durch den Magen geht sollten Sie ihr Naßfutter (Dosenfutter: z.B. IAMS, Hills oder Whiskas) und Trockenfutter kaufen. Sie sollten Ihr eine Futter- und Wasserschale hinstellen die recht schwer ist, damit die Katze damit nicht auf Wanderschaft gehen kann. Bewährt haben sich hierfür z.B. Futternäpfe für Meerschweinchen und Kaninchen aus Keramik (circa 5 Euro pro Napf).

Ob Sie sich nun eine Langhaar- oder Kurzhaarkatze gekauft haben – an der regelmäßigen Pflege geht kein Weg vorbei. Um das Fell Ihrer Katze in Form zu halten sollten Sie sich einen Kamm und eine Bürste zulegen. Es gibt im Zoofachhandel für noch nicht einmal 5 Euro die geeigneten Kämme und Bürsten in den verschiedensten Ausführungen. Kommen Sie einmal in die Situation, daß Sie Ihre Katze baden müssen (z.B. Durchfall bei Langhaarkatzen) benutzen Sie bitte nicht Ihr Haarshampoo, da Katzen eine sehr empfindliche Haut haben. Es gibt je nach Felltyp auch hier die verschiedensten Shampoovarianten – extra für Katzen.

Die Wohnung

Mit einer Katze holen Sie Sich ein lebendiges Wesen in Ihre Wohnung – einen Mitbewohner. Dementsprechend muß man sich fragen, ob die Wohnung geeignet für die Katze ist. Ein Kriterium, wenn auch nicht das Einzige, ist dabei die Größe des Wohnung. Die Mehrzahl der Menschen lebt nunmal in Städten oder zumindest in Gebieten mit ausgebautem Straßennetz. Deswegen können die meisten Ihrer Katze leider keinen freien Ausgang bieten. Würde man es doch tun, würde dies die Lebenserwartung der Katze drastisch senken.

Tiere die es gewöhnt waren draußen zu sein, können sich fast nie damit abfinden, nur noch in einer Wohnung zu leben, aber junge Katzen, die noch nicht den Duft der großen Freiheit geschnuppert haben, kann man meist problemlos in den eigenen vier Wänden halten. Allerdings sollte dann auch gewährleistet sein, daß das arme Tier sich nicht zu Tode langweilt.

Die 20 Quadratmeter große Studentenbude ist offensichtlich für diesen Zweck ungeeignet. Welche Größe ist also angemessen? Darauf kann man nur mit einem lauten und deutlichem »kommt drauf an« antworten. Eine Wohnung kann durchaus klein sein, wenn sie gut geschnitten ist. Das bedeutet, viele Ecken und Winkel, mehrere Zimmer, optimalerweise mehrere Durchgänge von Zimmer zu Zimmer, damit die Katze toben kann, ohne dauernd denselben Weg laufen zu müssen. je nachdem, wie die Möbel stehen, kann auch eine kleinere Wohnung jede Menge Möglichkeiten zum Klettern, Verstecken, und Spielen bieten. Dagegen kann auch ein 120 qm Apartment total langweilig sein, wenn der Eigentümer ein minimalistischer Yuppie mit einem Glastisch, einem Kleiderschrank und einem Bett ist.

Unabhängig von Größe und Einrichtung der Wohnung, wird die Katze diese aber jedenfalls in Schutt und Asche legen. Viele Neulinge im Katzenbusiness sind am Anfang doch etwas erschrocken darüber, wieviel Energie so ein kleines Tier hat. Vor allem ist es der Katze egal, wie teuer der Kratzbaum war, wenn das Sofa interessanter aussieht. Tapeten eignen sich gut dazu, mit ausgefahrenen Krallen daran hochzuspringen, Gardinen sind bei der Jagd nach einer Fliege ein tolles Hilfsmittel. Ein leerer Karton, und die Katze ist im Himmel! Da kann man dran kratzen, rumbeissen, den Inhalt durch den Flur verstreuen und so weiter und so fort.

Ich will keine Schwarzmalerei betreiben – Katzen unterscheiden sich im Temperament, und es gibt auch sehr brave und friedliche Exemplare. Aber man sollte sich nicht unbedingt drauf verlassen, daß man so eine findet.

Ein anderer Punkt, der oft unterschätzt wird, ist die Stubenreinheit. Ohne Zweifel sind Katzen sehr reinliche Tiere und ein Katzenklo, so es sauber gehalten wird, wird von der Katze benutzt. Meistens.

Alle guten Tips, die bestmögliche Pflege und jede Menge Zuwendung können manchmal nicht verhindern, daß man einen Urinfleck vom Teppich entfernen muß. Nur die wenigsten Katzenbesitzer haben das noch nie erlebt. Eine Katze kann absolut stubenrein sein und trotzdem kann es vorkommen, daß sie an einen eher unerwarteten Ort pinkelt. Sei es aus Krankheit, weil sie auf sich aufmerksam machen will, weil sie denkt ihr Revier markieren zu müssen – es gibt viele Gründe.

Gerade wenn man ein älteres Tier aus dem Tierheim aufnimmt, muß man damit rechnen, daß sie neunundneunzigmal in das Katzenklo pinkelt, und beim hundertsten Mal eben nicht. Das ist nicht zu ändern.

Wie gesagt, es muß nicht oft passieren – vielleicht auch nie. Aber wenn, dann sollte man nicht überrascht sein, und schon gar nicht sollte man die Fassung verlieren und sauer auf die Katze sein. Ist nur ein Teppich! Teppiche sind schön und wichtig, aber es sind halt nur tote Gegenstände. Ich wette, kein Teppich macht ihnen soviel Freude wie die Katze. Also gilt es, den Fleck wegzumachen, und die Sache zu vergessen.

Weiterführende Informationsquellen

Ressourcen im Internet

  • »Häufig gestellte Fragen und Antworten darauf aus der Newsgroup de.rec.tiere.katzen«, http://www.drtk-faq.de/

    Diese deutschsprachige FAQ enthält neben vielen Hinweisen zu der News-Gruppe selber auch eine umfangreiche Sammlung von Tips, Empfehlungen und Erfahrungen rund um das Halten von Katzen.

  • »Frequently Asked Questions in rec.pets.cats«, http://www.fanciers.com/cat-faqs/

    Wer kein Problem mit der Fremdsprache hat, findet in der FAQ der englischsprachigen USENET-Hierarchie ebenfalls eine Menge Informationen. Insbesondere das Material zur medizinischen Versorgung der Tiere ist sehr umfangreich.

Bücher über Katzen

  • »Das neue Katzenbuch«, Brigitte Eilert-Overbeck, ISBN 3-635-60081-4, Falken-Taschenbuch

    Des Buch ist vor allem für Einsteiger empfehlenswert. Es vermittelt einen ersten Überblick über Kauf, Erziehung, Fütterung, Krankheiten und Umgang mit dem Tier. Außerdem ist am Ende des Buches noch ein kurzer Querschnitt über die verschiedenen Katzenrassen zu finden.

  • »Katzen kennen und verstehen – Körpersprache und Verhalten«, Dr. Bruce Fogle, ISBN 3-405-16249-1, BLV Verlagsgesellschaft mbH

    Das Buch enthält über 350 hervorragende Fotos, anhand derer das Verhalten von Katzen erklärt wird. Diese sind nicht nur lehrreich, sondern vor allem schön anzusehen.

  • »Catwatching – Die Körpersprache der Katzen«, Desmond Morris, ISBN 3-453-17259-0, Heyne

    Dieses Buch beantwortet eine Vielzahl der Fragen, die sich jeder Katzenfreund irgendwann schon einmal gestellt hat. Warum schnurren Katzen? Warum leuchten ihre Augen im Dunkeln? Warum trinken Katzen gern schmutziges Wasser? Weiterhin enthält das Buch eine Vielzahl ausgesprochener schöner Fotos.

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Kurz gesagt: Sie dürfen gerne auf die Katzen-FAQ verweisen; Sie dürfen im Rahmen des Urheberrechts gerne mit Quellenangabe aus der Katzen-FAQ zitieren; aber sie dürfen den Text ohne explizites Einverständnis weder verändert noch unverändert weiterverbreiten.